Strom

Nach Mieterstrom kommt nun der Mieter-Speicher

Ein Forschungsprojekt der Naturstrom AG will Mieter stärker an der Energiewende partizipieren lassen und untersucht daher die Möglichkeit von Stromspeichern für Mehrfamilienhäuser.
25.01.2021

Ein neues Forschungsprojekt arbeitet daran, dass auch Mieter von selbst erzeugten Ökostrom profitieren können und ergänzen den Mieterstrom um einen Mieterspeicher.

In Eigenheimen steigt die Nutzung von Stromspeichern rasant, Eigentümer und Bewohner von etwa 19 Mio. Mietwohnungen schauen derzeit nur zu. Das soll sich bald ändern. Das neu gestartete Forschungsprojekt „MELANI“ untersucht, wie sich mehrere Wohnparteien eines Mehrfamilienhauses eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher teilen können. Die Herausforderungen dabei sind ähnlich wie die des Mieterstromansatzes.

So muss abermals gewährleistet werden, dass exakt bestimmt und abgerechnet werden kann, welche Strommengen durch welche Wohnpartei aus der hauseigenen PV-Anlagen, dem Speicher oder dem öffentlichen Netz bezogen werden. Die Datenerhebung muss eichrechtskonform erfolgen und den relevanten Marktpartnern im Strommarkt zur Verfügung gestellt werden. „Die nötige Messtechnik zu entwickeln, eichrechtskonform auszugestalten und die Messwerte rechtssicher abzurechnen ist Kern des Projektes MELANI“, resümiert Hauke Witte, der bei Naturstrom für die Projektleitung zuständig ist.

Auf der Suche nach passenden Immobilien

Ähnliche Fragestellungen kennt man bereits vom Mieterstrom, allerdings sind es genau diese Herausforderungen die bisher solchen Ansätzen in Mehrfamilienhäusern im Weg stehen – viele scheuen den Aufwand. Nicht zuletzt muss das technische Machbare dann auch noch wirtschaftlich funktionieren, heißt die Verbraucher sollen nicht wesentich mehr für ihren Ökostrom zahlen, gleichzeitig muss sich der Speicher auch für dessen Investor rechnen.

Wenn alles klappt, sollen in gut einem Jahr die ersten entwickelten Lösungen in einen Feldtest gehen. Hierfür sind die Projektpartner, darunter die SMA Solar Technology AG, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt und das elina Institut für Hochspannungstechnik und Energiesysteme der TU Braunschweig, auf der Suche nach passenden Immobilien. Das Forschungsprojekt ist auf drie Jahre angelegt und wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit 2,3 Mio. Euro gefördert. (lm)