Strom

Netzknoten Charlottenburg steht

Berlins neuester Netzknoten ist fertig. Er gilt als Europas größte Anlage dieser Art: Die vorhandenen 31 Schaltfelder verteilen sich dabei auf zwei Etagen.
30.10.2020

Von vorne nach hinten: Blick in die neue Schaltanlage, Staatssekretär Christian Rickerts, Frank Büchner (Siemens), Thomas Schäfer (Stromnetz Berlin)

 

Der „Netzknoten Charlottenburg“ stellt nach Angaben von Stromnetz Berlin die größte Einzelinvestition des Netzbetreibers in den letzten Jahren dar. Mit seiner Inbetriebnahme erhöht sich die Zahl der Netzknotenpunkte in der Stadt auf 17.

Mehr als 30 Mio. Euro wurden am Standort Quedlinburger Straße in den Neubau investiert. Entstanden ist Europas größte Anlage dieser Art, in der sich die vorhandenen 31 Schaltfelder auf zwei Etagen verteilen.

Versorgt zehn Umspannwerke

Weitere 30 Mio. Euro fließen in neue Kabel und Stromanschlüsse im angrenzenden Netzgebiet der neuen Schaltanlage. Von hier aus werden zehn Umspannwerke im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit Strom versorgt.

320.000 Haushalts- und Gewerbekunden in den Stadtteilen Charlottenburg, Moabit, Wedding, Wilmersdorf und Reinickendorf gehören zu den Nutznießern. Hinzu kommen wichtige Sonderkunden, die durch den Netzknoten direkt mit elektrischer Energie beliefert werden.

Modernste Technik zieht in eine neue Hülle

Mehr als eine Milliarde Euro hat Stromnetz Berlin in den letzten fünf Jahren in das Berliner Stromverteilnetz investiert. Diese Investitionstätigkeit werde man auf hohem Niveau fortsetzen. Auch in diesem Jahr sollen etwa 200 Mio. Euro in den Ausbau und die Erweiterung, in den Erhalt und die Modernisierung und in die Digitalisierung des Netzes fließen.

Sichtbar werde dies unter anderem bei den großen Netzanlagen. Nach dem Netzknoten Marzahn im Frühjahr 2020 wird nun mit dem Netzknoten Charlottenburg in diesem Jahr bereits das zweite große Werk eingeweiht. Die im Netzknoten Charlottenburg verbaute Technik stamme „aus Berlin für Berlin“. Sie wurde im nahegelegenen Siemenswerk in Spandau produziert.

Traditioneller Industriestandort

Das Gelände, auf dem der neue Netzknoten errichtet wurde, ist ein traditioneller Industriestandort in direkter Nachbarschaft zum Heizkraftwerk Charlottenburg. Die Produktion und der Transport von Energie bestimmen hier seit Jahrzehnten das Bild. 2016 hat Stromnetz Berlin mit dem Neubau des Netzknotens begonnen. Er ersetzt die bisherige Altanlage auf dem Nachbargrundstück, die modernen technischen Standards nicht mehr genügte.

Die Neuanlage ist mit 510 Megavoltampere (MVA) so leistungsfähig, dass sie sowohl elektrische Energie des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz Transmission aus dem europäischen Stromverbund als auch des Stromproduzenten HKW Charlottenburg aufnehmen kann und zugleich dem gestiegenen Energiebedarf des Bezirkes und seiner Nachbarn gerecht wird.

Der „Netzknoten Charlottenburg“ ist mit weiteren Netzknoten im Stadtgebiet verbunden. Damit soll eine stabile Stromversorgung jederzeit gewährleistet werden. Die benachbarte alte Schaltanlage wird bis 2023 zurückgebaut. Ihre denkmalgeschützte Gebäudehülle soll erhalten bleiben.