Strom

Neuer Ökostromtarif mit PPA

Green City Energy beginnt mit der direkten Vermarktung der eigenen Anlagen. Dem neuen Tarif sollen bis zu 30 Prozent direkte Produzenten-Abnehmer-Verhältnisse beigemischt werden.
14.02.2018

Windkraftanlage des Windparks Gischberg der Green City Energy

Der Münchner Projektentwickler und Ökostromanbieter Green City Energy hat einen neuen Ökostromtarif entwickelt, der bis zu 30 Prozent auf direkte Produzenten-Abnehmer-Verhältnisse (PPA, Power-Purchasing-Agreement) basiert. Der Ökostrom-Tarif heißt "Green City Power" und die Umweltdruckerei Ulenspiegel aus Andechs nutzt die neue Variante bereits seit Januar, erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung. "Die Green City Power-Tarife integrieren selbsterzeugten Ökostrom konsequent über die Direktvermarktung und machen Erneuerbare Energien dadurch unabhängig von staatlicher Förderung", erklärt Michael Renninger, Geschäftsführer der Green City Power GmbH die Idee hinter der eigenen Strommarke.

Zum Hintergrund: Nur weniger als ein Prozent des in Deutschland im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) produzierten Ökostroms schafft es direkt vom regenerativen Kraftwerk zum Verbraucher. Der restliche Grünstrom fließt über die Strombörse an den Endkunden - vergütet nach den festen Einspeisetarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Doch damit verliert der Strom seine Grünstromeigenschaften und wird als Graustrom vermarktet. Aus Sicht des Projektierers Green City Energy gibt es bessere Wege, sogenannte  direkte Produzenten-Abnehmer-Verhältnisse oder englisch Power-Purchasing-Agreements (PPA). Damit mache sich das Unternehmen Stück für Stück unabhängig von politischen Entscheidungen, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Keine Vergütung mehr

Im Prinzip erhält das Unternehmen für den eingespeisten Strom keine Marktprämie mehr. Der Verdienst wird rein über die Verkaufserlöse für den Strom erwirtschaftet. Das dahinterstehende Modell ist die Sonstige Direktvermarktung. Auch andere Unternehmen wie die Baywa r.e. haben bereits Tarife mit einem PPA-Anteil aufgelegt. In der jetzigen Situation stünden aber bereits 100-Prozent-PPA-Medelle an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit, erklärte Daniel Hölder, Geschäftsführer der Baywa Re Clean Energy Sourcing, gegenüber der ZfK. Gerade Offshore-Parks und Solarparks könnten als erste Anlagen über solche direkte Produzenten-Abnehmer-Verhältnisse refinanziert werden.      

Green City Energy produziert über 300 Mio. kWh Ökostrom im Jahr. Mit dem neuen Ökostrom-Tarif steige das Unternehmen auch in die Vermarktung des eigens produzierten Grünstroms ein. Bis zu 30 Prozent aus den unternehmenseigenen Windparks in Bayern und dem Saarland sowie drei deutschen Wasserkraft-Bestandsanlagen werden dem Tarif beigemischt. (al)