Strom

NRW: Windkraft im Forst auf der Kippe

Knapp 100 Windkraftanlagen drehen sich bis Ende dieses Jahres in den Wäldern von Nordrhein-Westfalen. Doch damit könnte der Ausbau-Peak erreicht sein.
05.03.2019

Wind und Wald gehen in NRW noch zusammen, das soll sich aber mit dem neuen Landesentwicklungsplan ändern.

Nordrhein-Westfalen geht für den Ausbau der Windkraft ganz neue Wege – zumindest noch: Bis Ende des Jahres soll die Zahl der Windturbinen in den Landesforsten auf 97 ausgebaut werden. Die CDU/FDP-Koalition plant allerdings, den Zubau im neuen Landesentwicklungsplan kräftig einzuschränken.

Erst vor wenigen Tagen plädierte der Bundesverband Windenergie (BWE) dafür, forstwirtschaftliche Flächen für den Ausbau der Windkraft in Deutschland deutlich stärker zu erschließen. In NRW steuert die Landesregierung genau in die Gegenrichtung. Zwar drehen sich im Westen 83 Windkraftanlagen, elf weitere befinden sich derzeit im Bau und drei wurden genehmigt, aber dem Planungsziel der rot-grünen Vorgängerregierung will man dennoch Einhalt gebieten.

5,5 Hektar für den Zubau erforderlich

Für die Bestandsanlagen wurden bislang gut 32 Hektar Wald gerodet beziehungsweise in eine andere Nutzungsart umgewandelt. Das geht aus einer Antwort des Landtags auf eine kleine Anfrage der AfD hervor. Für jede Windturbine rechnet die Regierung mit einer Nutzungsfläche von 0,39 Hektar. Allein die 14 Anlagen, die 2019 noch realisiert werden sollen, benötigen somit eine Freifläche von 5,5 Hekar.

Außerdem befinden sich 74 zusätzliche Anlagen in der Genehmigungsphase; ob diese einen positiven Bescheid bekommen, blieb in der Antwort offen. Eine Liste der Ausgleichsflächen für die abgeholzten Bäume und der von der Rodung betroffenen und bedrohten Tierarten konnte das Ministerium für Energie und Wirtschaft nicht vorlegen. (ls/dpa)