Strom

Strommix: Erneuerbare dank Sondereffekten bei 48 Prozent

In den ersten drei Quartalen dieses Jahres konnte fast die Hälfte des deutschen Bruttostromverbrauchs über regenerative Quelle gedeckt werden. Corona und das Wetter machen sich bemerkbar.
25.09.2020

Trotz schwächelndem Ausbau die Erneuerbaren-Stromerzeugung und ihr Anteil am Bruttostromverbrauch können sich sehen lassen.

Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren-Anlagen ist in Deutschland stetig auf Wachstumskurs. Lag der Anteil in den ersten drei Quartalen 2019 noch bei 43 Prozent, sind es heute bereits 48 Prozent. Das zeigen die vorläufigen Zahlen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

Zu verdanken ist der Anstieg den Wetterverhältnissen im Winter und Sommer, sowie dem geringeren Stromverbrauch in Folge der Corona-Pandemie. Insbesondere im ersten Quartal konnte sieben Prozent mehr Strom aus Windkraft an Land erzeugt werden als im Vorjahr. Bei Offshore waren es sogar zehn Prozent Wachstum. Auch die Sonnenstrom-Ernte viel mit 13 Prozent mehr deutlich höher als im Vorjahreszeitraum aus.

Bis zu fünf Prozent weniger Strombedarf

Da der Erneuerbaren-Anteil nicht nur von der Erzeugung abhängig ist, sondern auch vom Verbrauch, spielte auch die Corona-Krise eine entscheidende Rolle. Etwa die Hälfte des Anstiegs ist auf den gesunkenen Strombedarf zurückzuführen. Bis zu fünf Prozent weniger Strom wurden in Deutschland verbraucht.

In absoluten Zahlen zeigt sich, dass nach wie vor die Windkraft am stärksten zur Erneuerbaren-Erzeugung beiträgt. Von den gut 192 Mrd. kWh aus regenerativen Energiequellen, stammen 76 Mrd. kwH aus Windkraftanlagen an Land. Erst mit deutlichem Abstand von 30 Mrd. kWh folgt die PV. 37 Mrd. kWh stammen aus Biomasse und fast 19 Mrd. kWH aus Offshore-Windanlagen. Die restlichen 14 Mrd. kWh gehen auf das Konto der Wasserkraft.

Anteil an Bruttostromerzeugung ebenfalls gestiegen

Insgesamt lag die Bruttostromerzeugung bei 414 Mrd. kWh – ein Rückgang von sieben Prozent im Vergleich zu 2019. 222 Mrd. kWh stammen davon aus fossilen Brennstoffen und Kernenergie. In Anbetracht der Erzeugungszahlen zeigt sich auch der Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung ist gestiegen. Statt wie letztes Jahr knapp 41 Prozent halten Wind, Sonne und Co. nun 46 Prozent.  (lm)