Strom

Studie: Ohne Solaranlagen-Förderung mehr Selbstversorger

Wenn ab 2021 die Photovoltaik-Anlagen im Süden Deutschlands auslaufen, werden viele zur Selbstversorgung weitergenutzt, befürchtet PwC. Diese Entwicklung könne sogar Auswirkungen auf den Strompreis haben.
01.11.2018

Die Sonne ernten: Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Waldorfschule in Landsberg am Lech

Für viele Solaranlagen läuft die Vergütung in den nächsten Jahren aus. Das dürfte sich auf den Strompreis auswirken, erwartet die Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC).

In Bayern, Baden-Württemberg, im nördlichen Nordrhein-Westfalen und im südlichen Niedersachsen ende die Vergütung für besonders viele Photovoltaik-Anlagen zwischen 2021 und 2030. "Regionale Spitzenreiter sind die bayrischen Regionen Landau-Dingolfing, Landshut und Deggendorf, in denen bis zu 6200 Anlagen aus der Förderung fallen – gefolgt von Schwäbisch-Hall und Biberach", heißt es in der noch unveröffentlichten PWC-Studie.

Selbstversorger zahlen keine Netzentgelte mehr

Ohne hohe Einspeisevergütung bekomme ein Hausbesitzer mit einer durchschnittlichen Anlage 2021 beim Verkauf seines Stroms nur 163 Euro pro Jahr – als Eigenverbraucher spare er dagegen 533 Euro. Selbstversorger zahlten auch keine Netzentgelte mehr. "Um dies auszugleichen, werden die Entgelte für die verbleibenden Stromverbraucher vermutlich steigen", heißt es in der Studie.

Auf der anderen Seite sinke mit der Förderung auch die EEG-Umlage für erneuerbare Energien, erklärte das bayerische Energieministerium. "Diese Entwicklungen könnten sich gegenseitig aufheben. Wir erwarten deshalb keinen Anstieg des Strompreises aufgrund des Auslaufens der EEG-Förderung", sagte eine Sprecherin. Die wegfallende Strommenge spiele beim Stromverbrauch nur eine untergeordnete Rolle: "Wir erwarten keine negativen Auswirkungen auf die Netzstabilität." (dpa/al)