Strom

SuedLink: Bundesfachplanung für Abschnitte C abgeschlossen

Die Entscheidung der Bundesnetzagentur bezieht sich auf die Teilstücke zwischen den beiden niedersächsischen Stäten Bad Gandersheim/Seesen und der thüringischen Gemeinde Gerstungen.
30.11.2020

Nach Abschluss der Bundesfachplanung folgen die Planfeststellungsverfahren. Dort wird der genaue Leitungsverlauf innerhalb des Trassenkorridors und die technische Umsetzung der Stromleitung festgelegt.

Die Bundesnetzagentur folgt in ihrer Festlegung weitestgehend dem Vorschlag der Vorhabenträger Tennet und TransnetBW. Der festgelegte Trassenkorridor beginnt im südlichen Niedersachsen bei Edemissen-Strodthagen südlich von Einbeck und verläuft von dort in südliche Richtung. Auf Höhe Göttingen verschwenkt er über eine im Verfahren vorgeschlagene Alternative in westliche Richtung.

Trassenverlauf

Vor der Ortschaft Knutbühren knickt der Verlauf in südliche Richtung ab. Bei Friedland überquert die Trasse die niedersächsisch-hessische Landesgrenze. Südlich Witzenhausen folgt der Korridor dem Werratal und verläuft östlich an Bad Sooden-Allendorf vorbei. Westlich von Eschwege wird eine im Verfahren vorgeschlagene kleinräumige Verschwenkung genutzt. In der Folge verläuft der Trassenkorridorvorschlag in südöstliche Richtung durch den Ringgau.

Die Ortslage Netra in Nordhessen wird über eine im Verfahren vorgeschlagene Verschwenkung südlich umgangen. Weiterhin verläuft der Trassenkorridor von Rittmannshausen aus südwärts und über die Landesgrenze bei Herleshausen bis Gerstungen-Unterellen in Thüringen. Der festgelegte Trassenkorridorabschnitt für die Vorhaben 3 und 4 hat eine Länge von etwa 112 km.

Lies: Wichtiges Signal, dass es vorangeht

 „Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und ein wichtiges Signal, dass es weiter vorangeht in der Frage: Wie gelingt die Energiewende und wie transportieren wir den Strom, den die Offshore-Windparks in der Nordsee schon jetzt mehr als ausreichend produzieren, bestmöglich vom Norden in die Ballungsräume im Süden Deutschlands“, erklärte dazu Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Olaf Lies.

„Wir müssen es schaffen, die Energieversorgung und die industrielle Produktion komplett durch Erneuerbare zu leisten. Sonst bleibt der von allen gewollte Klimaschutz nur ein frommer Wunsch“, so der Umwelt- und Energieminister, der gleichzeitig Vorsitzender des Beirates der Bundesnetzagentur ist. Dieser Beirat ist ein politisches Beratungsgremium und besteht aus 16 Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie 16 Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer.

Nächste Schritte

Nach Abschluss der Bundesfachplanung folgen die Planfeststellungsverfahren. Dort werden der genaue Leitungsverlauf innerhalb des Trassenkorridors und die technische Umsetzung der Stromleitung festgelegt.

Die Übertragungsnetzbetreiber haben nach Kenntnissen der Bundesnetzagentur die Unterlagen zu den Planfeststellungsanträgen bereits parallel zum Bundesfachplanungsverfahren vorbereitet und werden entsprechende Anträge voraussichtlich in Kürze einreichen. Der Trassenkorridor für die Abschnitte B (Scheeßel im niedersächsischen Landkreis Rotenburg in Niedersachsen und Bad Gandersheim/Seesen) wird voraussichtlich Anfang des Jahres 2021 festgelegt.

Erdkabel mit in Summe bis zu vier GW Kapazität

Insgesamt besteht die in mehrere Planungsabschnitte aufgeteilte Trasse SuedLink aus zwei Vorhaben und wird in Wilster und Brünsbüttel beginnen; Endpunkte sind die Netzknoten Bergrheinfeld und Großgartach. Beide Vorhaben werden über weite Bereiche parallel geplant und realisiert. Das Projekt wird als Erdkabel mit einer Kapazität von bis zu vier GW realisiert. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. (sg)