Strom

Tennet-Chef kritisiert Altmaiers Zugeständnisse beim Netzausbau

Wenige Wochen nach der Einigung von Peter Altmaier und den Landesregierungen Thüringen und Bayern vom Stromnetzausbau zu entlasten, kommt nun Kritik vom Übertragungsnetzbetreiber.
18.07.2019

Tim Meyerjürgens, Chef von Tennet

Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens mahnte im Wirtschaftsmagazin "Capital" (Ausgabe 8/2019): „Das Verkünden froher Botschaften man habe Leitungen verhindert“ trage nicht zur Akzeptanz des Netzausbaus bei.

Konkret spielt der Tennet-Chef damit auf den Kompromiss zwischen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und den Länderchefs von Bayern, Thüringen und Hessen an, die geplante Trasse zwischen Südthüringen und Unterfranken (P44) zu canceln.

Tempo machen

Stattdessen wolle man auf den Netzausbau auf ein „erforderliches Maß“ reduzieren und vermehrt auf bürgerfreundliche Alternativen, wie die Erdverkabelung, setzen, so die Ergebnisse der Verhandlungen Anfang Juni.

Grundsätzlich begrüßte Meyerjürgens gegenüber „Capital“, dass der Stromnetzausbau mittlerweile stärker im Fokus der Politik stehe. "Wir sehen derzeit, dass es mehr politischen Rückenwind für den Netzausbau gibt", sagte er. Nun gilt es allerdings Tempo zu machen, vor allem was die Umsetzung des Ausbaugesetzes von 2009 angeht, diese Leitungen werden erst 2020 oder später in Betrieb gehen. "Aus der Sicht des Netzbetreibers ist das gefühlt zu lang." Aber es handele sich um "sehr, sehr komplexe Verfahren", insbesondere bei Projekten, die mehrere Bundesländer berühren. Im Planungsverfahren müsse man "manchmal viele Schritte wiederholen" so Meyerjürgens gegenüber dem Wirtschaftsmagazin. (ls)