Wärme

Mainova will Rechenzentren-Abwärme nutzen

20 MW Abwärme aus einem Rechenzentrum wollen Digital Realty und Mainova in Frankfurt ins Fernwärmenetz einspeisen.
19.01.2023

Mainova-Vorstand Martin Giehl (links) und Volker Ludwig, Managing Director Digital Realty Deutschland.

Der Energieversorger Mainova und Digital Realty, ein Anbieter von Rechenzentrumslösungen, haben eine Absichtserklärung für ein gemeinsames Projekt zur nachhaltigen Abwärmenutzung unterzeichnet.

In Frankfurt am Main auf dem Digital Park Fechenheim errichtet Digital Realty aktuell einen Campus mit elf neuen Rechenzentren. In einer Machbarkeitsstudie prüfen Digital Realty und Mainova nun, ob die Abwärme eines der Rechenzentren künftig in das Fernwärmenetz der Mainova eingespeist werden kann. Für den Regionalversorger wäre es das erste Projekt dieser Art.

Auch Büros und Lager heizen

Nach aktuellen Planungen sollen bei voller Ausbautiefe bis zu 20 Megawatt Abwärme für die Fernwärmeversorgung bereitgestellt werden. Darüber hinaus ist eine Nutzung der Abwärme für das Nahwärmenetz in Planung: Vorgesehen ist, die ca. 18.000 m² eigenen Büro- und Lagerflächen mit der anfallenden Abwärme aus den Rechenzentren am Digital Park Fechenheim zu versorgen. "Wir treiben die Dekarbonisierung unserer Wärmeversorgung technologieoffen und konsequent voran", wird Mainova-Technikvorstand Martin Giehl in der entsprechenden Pressemitteilung zitiert.

Denkmalgeschütztes Kesselhaus: Unterbringung für Wärmepumpe

Auf dem Digital Park Fechenheim befindet sich außerdem ein denkmalgeschütztes Kesselhaus. Nach Abschluss der Planungen beider Unternehmen beabsichtigt Mainova, darin mehrere industrielle Großwärmepumpen zu installieren. Mittels dieser wird die Abwärme des Rechenzentrums auf das erforderliche Temperaturniveau angehoben. So wird die Einspeisung in das Fernwärmesystem ermöglicht. Um das Areal an das Netz anzubinden, plant der regionale Energieversorger überdies den Bau einer neuen Fernwärmetrasse in unmittelbarer Nähe des Digital Park Fechenheim. (pfa)