Wärme

Neuer Vorstoß: Abwärme nutzen, um Gasspeicher zu schon

Abwärme aus Rechenzentren könnte viel mehr Haushalte beheizen, meint die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff). Aktuell entweicht nocht ein großer Teil ungenutzt in die Umwelt.
23.08.2022

Rechenzentren erzeugen große Mengen an Abwärme. (Symbolbild)

In der öffentlichen Diskussion mehren sich die Vorschläge, wie sich Energie sparen lässt. Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) möchte unter anderem die Temperaturen in öffentlichen Gebäuden senken. Ein Vorschlag, der jedoch nur ein Teil des Problems angehe, schaltet sich nun die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) ein.

Denn 68 Prozent des Gasverbrauchs entfielen auf Industriebetriebe und Privathaushalte. Um diesen zu senken, sei es sinnvoll, die Gebäudeeffizienz zu erhöhen und die Abwärme aus Rechenzentren zur Beheizung heranzuziehen. Diese werde aktuell noch größtenteils ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Mit der gesamten aktuellen Abwärme aller deutschen Rechenzentren könnte man eine Großstadt wie Berlin beheizen, so die Organisation.

Rechenzentren klimafreundlicher machen

"Die Temperatur in öffentlichen Gebäuden zu senken hilft kurzfristig, ist aber nicht genug und auf Dauer in solchen Gebäuden zu frieren, kann nicht die Lösung sein", sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand, Deneff. "Stattdessen muss man jetzt das Problem technisch lösen, hier ist die Abwärme aus Rechenzentren ein wichtiger Baustein."

Die Ampelkoalition habe sich ohnehin vorgenommen, Rechenzentren klimafreundlicher zu machen. "Das wäre eine Win-Win-Situation für Rechenzentren, die Gebäudenutzer und die Energiesicherheit. Hier muss Wirtschaftsminister Habeck jetzt nachlegen", so Noll weiter.

Sinnvoller Abfall

Der Verband der Internetwirtschaft (Eco) hatte sich bereits ähnlich geäußert: "Die Abwärme der Rechenzentren ist Abfall, der sinnvoll weitergenutzt werden kann", bekräftigt Béla Waldhauser, Geschäftsführer des Rechenzentrums Telehouse Deutschland und für den Eco-Verband tätig.

Telehouse Deutschland spare jährlich bereits zwischen 400 und 500 Tonnen CO2 ein. Das Rechenzentrum stelle einen Teil der Abwärme dem benachbarten Wohnquartier Westville mit 1330 Wohnungen zur Verfügung. (jk)