Wärme

Steag meldet Modellkraftwerk Völklingen-Fenne zur vorläufigen Stilllegung an

Ausschlaggebend dafür sind wirtschaftliche Erwägungen. Auf die Fernwärmeversorgung hat das keine Auswirkungen.
14.04.2021

Die Steag hat die Stilllegung des Kraftwerks Völklingen-Fenne angemeldet. Die Anzahl der Volllastbetriebsstunden des Steinkohleblocks ist seit Jahren rückläufig.

Die Steag hat am Dienstag das Modellkraftwerk Völklingen-Fenne (MKV) bei der Bundesnetzagentur zur vorläufigen Stilllegung angemeldet. Die Anzahl der Volllastbetriebsstunden des Steinkohleblocks ist seit Jahren rückläufig. In diesem Jahr wurde der Block nach 2018, 2019 und 2020 bereits zum vierten Mal in Folge von Anfang April bis Ende September vorübergehend stillgelegt und nimmt während dieser Zeit nicht am Marktgeschehen teil, heißt es in einer Pressemitteilung.

Auf den Stilllegungsantrag folgt eine Prüfung durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion, ob der Kraftwerksblock im Sinne einer sicheren und stabilen Energieversorgung als systemrelevant einzustufen ist. Sollten Bundesnetzagentur und Amprion zu dieser Bewertung gelangen, käme dies nach Auffassung von Steag einem Stilllegungsverbot gleich. Der Kraftwerksblock würde dann bis auf Weiteres in die Netzreserve überführt und die Steag hätte einen gesetzlichen Anspruch auf Erstattung eines Großteils der Betriebskosten der Anlage.

Investitionen in Abwärme

Neben dem Modellkraftwerk Völklingen-Fenne betreibt das Essener Unternehmen am gleichen Standort das Heizkraftwerk Völklingen (HKV) mit 236 MW sowie das erd- und grubengasbefeuerte Motorenheizkraftwerk (MHK) mit 42 MW elektrischer Leistung. Hinzu kommt zur reinen Wärmeerzeugung eine Kesselanlage mit einer thermischen Leistung von 170 MW.

Insofern habe eine vorläufige Stilllegung des Modellkraftwerks nach Aussagen des Unternehmens keine Auswirkungen auf die vom Standort versorgte Fernwärmeschiene Saar. Die Steag investierte darüber hinaus in die thermische Abfallverwertung am Standort Velsen zur Wärmeerzeugung. Ab Oktober 2021 sollen dann jährlich 170.000 Megawattstunden aus der Abwärme zur Verfügung stehen werden. Damit bliebe das Saarland ein wichtiges Standbein von Steag, so Thomas Billotet, der Sprecher der Geschäftsführung der in Saarbrücken ansässigen Steag New Energies GmbH. (jul)