Abfallwirtschaft

Klimapaket: Recycling ist außen vor

Die Bundesregierung vernachlässigt in ihrer Klimapolitik das Kunststoff-Recycling, findet der Wirtschaftsverband BVMW und fordert Abhilfe.
01.11.2019

Die Wirtschaft fordert mehr Engagement hinsichtlich des Recyclings.

"Der Staat hält seine Bürger zur Mülltrennung an, verhindert aber gleichzeitig durch überholte Vorschriften den vermehrten Einsatz hochwertiger Kunststoffrecyclate", kritisiert der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven.

Der Verband wirft der Regierung vor, das Thema in ihrem Klimapaket "vergessen" zu haben. "Die Bundesregierung muss endlich den Weg dafür freimachen, dass deutlich mehr Plastikabfall aus dem gelben Sack Wiederverwendung als Kunststoff findet", so Ohoven weiter.

Förderung gefordert

Die Regierung solle die Verwendung von Recyclaten, also von Recycling-Material, staatlich fördern. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) habe "es in der Hand, der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll und Mikroplastik erheblich stärker Einhalt zu gebieten".

Seit Anfang 2019 gilt in Deutschland ein neues Verpackungsgesetz, um das es zuvor sehr lange Streit gab. Darin ist festgeschrieben, dass die dualen Systeme, die die Abholung und Verwertung von Abfall organisieren, den Herstellern Anreize setzen müssen, ihre Verpackungen recyclingfähiger zu gestalten. Zudem wurden die Recyclingquoten erhöht. (dpa/ab)