Nach Pleite: Duales System ELS sucht Investoren
Es ist erst knapp drei Wochen her, dass das Duale System ELS beim Amtsgericht in Bonn einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt hat. Nachdem das Insolvenzverfahren nun genehmigt ist, geht die Suche nach Investoren für die Weiterführung des operativen Geschäfts los. Dazu beauftragte ELS gemeinsam mit dem vorläufigen Sachverwalter und Rechtsanwalt Rüdiger Weiß die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.
So schnell wie möglich soll der Verkauf des operativen Geschäfts über die Bühne gehen. Schon vor der Einleitung des Insolvenzverfahrens im März gab es erste Gespräche mit potenziellen Investoren, diese werden nun wieder aufgenommen. Bis Ende Mai soll die Sondierung von Investorenangeboten abgeschlossen sein und eine Weiterführung des Betriebs mit 31 Mitarbeitern geklärt werden, erklärte das Recyclingsystem. Zwar gäbe es bereits einige Kaufangebote, wer jedoch zu den Interessenten zählt, wollte ELS auf Anfrage nicht bekannt geben.
Greift Remondis zu?
Unter Berufung auf Branchenkreise spekulierte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bereits, ob Deutschlands größter Entsorgungskonzern Remondis die Gelegenheit für sich nutzen wird. Schließlich sind erst vor wenigen Wochen die Verhandlungen mit dem größten deutschen Recyclingsystem Duales System Deutschland (DSD) über die Marke Grüner Punkt gescheitert. Nun hätte Remondis erneut die Chance, in den Markt einzusteigen.
Für die ELS-Gesellschaft, die vergangenes Jahr 82 Mio. Euro Umsatz gemacht hatte, geht es bei dem Verkauf vor allem auch um die Sicherheit für ihre Beschäftigten, betonte Angela Emon, Leiterin Kommunikation und Marketing bei ELS. Hintergrund der Pleite war laut Geschäftsführer Sascha Schuh das Versagen des Marktes für Verpackungsentsorgung in Deutschland: So gebe es zu viele schwarze Schafe in der Branche, die für die Entsorgung ihrer Verpackungen nicht bezahlen und damit für Umsatzverluste bei den Dualen Systemen sorgen. (ls)