Karriere

New Work: Neue Anforderungen an den Betriebssport

So wie die Arbeitswelt sich durch die Pandemie geändert hat, wünschen sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dass sich auch die Angebote hinsichtlich des Betriebssports ändern.
02.06.2022

Obwohl der Bedarf weiterhin groß und der Effekt der Rückenschule unstrittig ist: 27 Prozent der Befragten geben Rücken- und Nackenschmerzen als direkte gesundheitliche Folge der Corona-Pandemie an.

Was tun, wenn die Fitnessstudios und Sportstätten dieser Welt geschlossen sind? Nun während der Corona-Pandemie haben deutsche Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen großes Interesse an betrieblichen Online-Sportangeboten entwickelt. 41 Prozent möchten vergleichbare Angebote vom Arbeitgeber nutzen oder täten dies bereits. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „Fitness 2022 der pronova BKK; wohinter sich ein Zusammenschluss mehrerer Betriebskrankenkassen verbirgt. Bei Online-Workouts in der Mittagspause gelte das für 32 Prozent, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
 

Betriebliche Angebote wie Rückschulen oder gesundes Kantinenessen konnten oft durch Homeoffice nicht wahrgenommen werden. Bedingt durch die Pandemie sei das Interesse an fast allen Arbeitgeber-Angeboten gesunken. Ein Viertel der Berufstätigen habe an keinem der gängigen Angebote Interesse, heißt es weiter.

Fast ein Drittel leiden an Nacken- und Rückenschmerzen

Dabei gehörte die Rückenschule vor Corona zu den beliebtesten Angeboten - 57 Prozent haben sich dieses Programm aus der betrieblichen Gesundheitsförderung gewünscht. Derzeit ist die Zahl der Interessenten auf 45 Prozent gesunken. Obwohl der Bedarf weiterhin groß und der Effekt der Rückenschule unstrittig ist: 27 Prozent der Befragten geben Rücken- und Nackenschmerzen als direkte gesundheitliche Folge der Corona-Pandemie an. Und 53 Prozent sehen einen wesentlichen Vorteil der eigenen Fitness darin, weniger Rückenschmerzen zu haben.

Homeoffice-Workout am Küchentisch

Als Alternative würden sich die Deutschen deshalb ein Portfolio an Maßnahmen wünschen, das sie auch außerhalb des Firmen-Standorts nutzen könnten, so die pronova BKK. 21 Prozent der Befragten erhalten von ihrem Arbeitgeber das Angebot eines Home-Trainings. Zehn Prozent haben den Online-Sport bereits öfter genutzt. Etwa ein Drittel der Berufstätigen wünscht sich vom Arbeitgeber ein derartiges Homeoffice-Workout und würde es dann auch in Anspruch nehmen.
Workouts in der Mittagspause finden die Deutschen online ebenso interessant wie vor Ort: Jeweils sechs Prozent sorgen digital und analog für den "Sport at work". Die sportliche Mittagspause als Online-Event wird bisher nur von 18 Prozent der Arbeitgeber angeboten.

Weitere 26 Prozent der berufstätigen Deutschen würden dies jedoch nutzen, wenn es vom Unternehmen bereitgestellt würde. "Qualifizierte Sportprogramme, die auch im Homeoffice angeboten werden, schützen die Mitarbeitenden vor dem in der Pandemie verbreiteten Bewegungsmangel", sagt Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK. "Gleichzeitig können Rückentrainings und gezielte Beratung auch den Folgen einer schlechten Haltung beim Arbeiten zuhause vorbeugen."

Beliebteste Angebote vor der Pandemie

Noch etwas beliebter als die Rückenschule ist die allgemeine Gesundheitsprüfung durch den Betriebsarzt. 58 Prozent hatten vor Corona daran Interesse, derzeit sind es immerhin noch 50 Prozent. Für eine allgemeine Gesundheitsberatung interessieren sich 44 Prozent der Berufstätigen, 2020 waren es noch 54 Prozent.

Fast gleichbleibend hoch ist das Interesse an einer Ernährungsberatung, 43 Prozent können sich diese auch jetzt noch vorstellen, vor zwei Jahren waren es 46 Prozent. Auch der Bedarf an einem Fitnesstest oder einer Prämie fürs Radfahren zur Arbeit ist vergleichsweise hoch - 42 beziehungsweise 39 Prozent würden dies gern nutzen. (gun)