Karriere

Studie: Schwächelnder Windkraftausbau gefährdet Jobs

Windresearch hat drei Szenarien errechnet, wie sich die Wertschöpfung der Windkraftbranche in Baden-Württemberg entwickeln könnten. Im besten Fall werden tausende neue Jobs geschaffen, im schlechtesten Fall gehen 1200 verloren.
11.11.2020

Windresearch zeichnet bei anhaltender Windausbaukrise keine guten Aussichten für den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg.

In Baden-Württemberg sind derzeit 250 Unternehmen, Behörden und Institute im Bereich der Windkraft tätig und beschäftigen 12.000 Vollzeitäquivalente. Das könnte sich bis 2035 jedoch stark verändern – sowohl in die positive als auch negative Richtung, je nachdem wie ambitioniert die Klimapolitik auf Bundes- und Landesebene ausfällt.

Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Marktforschungsinstituts Windresearch, das drei verschiedene Szenarien zur Wertschöpfung der Windenergie in Baden-Württemberg analysiert hat. Im Szenario „Klimaschutz“ zeigt die Studie, dass ein Ausbau der Windkraft im von derzeit 1,5 GW auf 6,3 GW bis zu 5000 neue Vollzeitstellen bringen könnte. Zudem könnten die Umsätze der Branche um etwa 28 Prozent steigen.

Jeder zehnte Job wäre bedroht

Das zweite Szenario geht von der Erreichung des 65-Prozent-Ziels inklusive des von der Bundesregierung für 2030 anvisierten Ausbauziels von 4,7 GW aus. Im diesem Fall würden immerhin noch 2000 neue Jobs geschaffen werden und die Umsätze um 13 Prozent anwachsen.

Setzt sich der eingeschränkte Ausbau der Windenergie der letzten Jahre in Baden-Württemberg jedoch weiter fort, drohen im Szenario „Ausbauhemmnis“ der Rückgang der Wertschöpfung sowie der Verlust von Know-how; jeder zehnte Arbeitsplatz der aktuell 12.000 Vollzeitkräfte könnte verloren gehen, bei Umsatzeinbußen von rund 40 Prozent. Seit 2017 ist der Windkraftausbau im Südwesten von 400 MW auf ein Viertel im Folgejahr und auf 21 MW 2019 eingebrochen. (lm)