E-Mobilität

BDEW fordert neue Allianzen für schnellen Hochlauf der öffentlichen Ladeinfrastruktur

Der Verband erneuert seine Warnung vor einem Zweiklassensystem beim Ausbau des Schnellladesystems. Außerdem zeigt er auf, wo darüberhinaus noch Fesseln zu lösen sind.
18.08.2021

Die Fesseln, die beim Hochlauf gelöst werden müssen, sind laut BDEW vor allem die schnelle und unbürokratische Bereitstellung von Flächen für Ladestationsstandorte und die Beschleunigung der behördlichen Genehmigungsverfahren.

Anlässlich der am heutigen Mittwoch tagenden Konzertierten Aktion Mobilität zur Zukunft des Automobilstandortes Deutschland hat der Verband BDEW Planungssicherheit für den notwendigen massiven Ausbau in den kommenden Jahren eingefordert. „Ständige neue Vorgaben für technische, aber nicht notwendige Nachrüstungen zögern den Ausbau hinaus und verteuern ihn unnötig“, kritisierte Kerstin Andrae, die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Auch bezüglich des am Montag angekündigten Schnellladeprogramms stehe zu befürchten, dass es zu einem Zweiklassensystem komme: Auf der einen Seite das subventionierte, preisregulierte Deutschlandnetz und auf der anderen Seite die auf eigenes Risiko von den Unternehmen aufgebaute Ladeinfrastruktur. Die Ausgestaltung der Ausschreibungen erfordere daher höchste Sensibilität, damit der parallel stattfindende, marktwirtschaftliche Ausbau nicht ausgebremst werde, hatte sie bereits am Vortag in einem Pressestatement gemahnt.

"Preisobergrenze von 44 Cent außerhalb des subventionierten Netzes nicht darstellbar"

Dies betreffe insbesondere die geplante Preisobergrenze von 44 Cent pro Kilowattstunde, die für Schnellladestationen außerhalb des subventionierten Deutschlandnetzes nicht darstellbar sei. Hier müsse die Politik eine Lösung bieten.

Die Fesseln, die grundsätzlich zur Erzielung von signifikanten Ausbaufortschritten gelöst werden müssten, seien vor allem die schnelle und unbürokratische Bereitstellung von Flächen für Ladestationsstandorte und die Beschleunigung der behördlichen Genehmigungsverfahren. Darauf müsse der Fokus auch der Bundesregierung liegen.

„Es ist an der Zeit, die alte Welt hinter sich zu lassen und neue Allianzen einzugehen. Wir fordern ein KEM, eine „Konzertierte Aktion Elektro-Mobilität“, damit endlich alle betroffenen Akteure an einem Tisch sitzen: Energie, Automobil, Wohnungswirtschaft, Einzelhandel, aber auch die Kommunen und die Verbraucherschützer können gemeinsam mit der Politik die drängendsten Fragen kurzfristig ausräumen“. Damit könne man einen gemeinsamen Schritt nach vorne machen - für den Hochlauf der Elektromobilität. (hoe)