ÖPNV

Alter Schwebebahn-Wagen wird runderneuert

Der historische Kaiserwagen ist 120 Jahre alt – jetzt ist eine umfassende Renovierung fällig.
16.03.2020

Der historische Kaiserwagen der Wuppertaler Schwebebahn wurde 1900 gebaut und 1976 generalüberholt. Jetzt steht wieder eine umfassende Sanierung an. Es gehe um nicht weniger als den Erhalt eines der herausragenden Technik-Denkmäler des Landes – so beschreibt Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil aus Wuppertal, die Herausforderung.

Nicht mehr alle Arbeiten sind nachvollziehbar

Die Aufgabe ist schwieriger als ursprünglich gehofft. An der tragenden Struktur des Fahrzeugs wurde im Laufe der vielen Jahre immer wieder gearbeitet – doch längst nicht alles davon ist im Detail technisch noch nachvollziehbar. Aufgrund fehlender Materialkennwerte der Bauteile von 1900 hat der beauftragte Gutachter mit theoretischen Annahmen gearbeitet, die im weiteren Verfahren noch bestätigt werden müssen.

Das Ergebnis des ersten Kurzgutachtens: Zwei sicherheitsrelevante Bauteile des Drehgestells, der Querträger sowie seine Trägerschale, müssen ausgetauscht werden. Fertigung und Einbau werden nach Einschätzung der Experten bis zum Ende des Jahres dauern. Zusätzlich wird der Kaiserwagen von 600 auf 750 Volt Fahrstrom umgestellt. Dafür ist eine neue Verkabelung notwendig, die derzeit mit der Technischen Aufsichtsbehörde abgestimmt wird.

Zu Beginn des Jahres 2021 starten erste Test- und Versuchsfahrten. Bis zum Juli 2021 werden Gutachter und die Firma Alstom dann das Fahrzeug auf Herz und Nieren prüfen und anschließend einen Abschlussbericht erstellen, auf dessen Grundlage die Technische Aufsichtsbehörde dann die Betriebsgenehmigung erteilt. Diese wird im September 2021 erwartet.

Knackpunkt Drehgestell

Die Kosten für die komplette Überarbeitung belaufen sich voraussichtlich auf rund eine Million Euro. Die Summe könnte aber steigen, falls sich herausstellt, dass komplett neue Drehgestelle nötig sind.  (wa)