ÖPNV

Augsburg testet Mobilitäts-Flatrate

Bus, Tram, Fahrrad, Auto? Die Kunden von morgen kaufen via App Mobilität, die je nach Situation über unterschiedliche Verkehrsmittel abgewickelt wird. Die Stadtwerke Augsburg gehen neue Wege.
10.06.2018

Aus dem Augsburger Rathaus gab's grünes Licht: die Mobilitäts-Flatrate kommt.

Flatrate in Augsburg: 50 Testkunden in der Fuggerstadt am Lech werden noch in diesem Jahr ein neues Angebot nutzen können, das sich an der Mobilität und nicht am Verkehrsmittel orientiert. Für zunächst 75 Euro pro Monat sollen sie im ganzen Augsburger Stadtgebiet Busse, Bahnen, Leihfahrräder und Autos aus einer Carsharing-Flotte nutzen können. Hinter dem Flatrate-Konzept stehen die Stadtwerke Augsburg.

Das Neubauviertel Haunstetten Südwest soll zum Testfeld der Mobilität werden, doch möglichst zügig sollen im ganzen Stadtgebiet Stationen entstehen, an denen schnell und problemlos der Wechsel von einem zum anderen Verkehrsmittel möglich ist. Das „Ride-Sharing“, bei dem sich Fahrgemeinschaften zu Nutzung eines Autos verabreden, soll dort gezielt gefördert werden. Die Autos sollen mittelfristig durch ein „Free-Floating-Modell“ in der ganzen Stadt verfügbar sein.

Der Marktwert des Angebots steht noch nicht fest

Die Nutzung des Mobilitäts-Flatrate soll möglichst unkompliziert sein, die Angebote sollen an jeden Bedarf angepasst werden, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza. Sicher müssen sich dabei Nutzer und Angebot noch miteinander anfreunden, und deswegen wird es bei den Autos eine Kilometerbegrenzung pro Monat geben. Bei den Fahrrädern wird kontrolliert, dass nicht die Stadtwerke-Räder als eine Art Dauermietobjekt in privaten Fahrradkellern „stationiert“ werden.

Man werde künftig nicht mehr für die Nutzung einzelner Verkehrsmittel zahlen, sondern via Handy-Apps Mobilität kaufen, die dann je nach Situation über unterschiedliche Verkehrsmittel abgewickelt werde, so Mobilitäts-Forscher Prof. Andreas Knie in der „Augsburger Allgemeinen“. Die Stadtwerke reagieren auf diese Erkenntnis und haben deswegen die Mobilität per Abonnement entwickelt. Ob sich die 75 Euro halten lassen oder ob die Flatrate teurer wird, ist noch nicht entschieden. (sig)