Bonn plant ÖPNV-Seilbahn über den Rhein
Gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB) möchte die Bundesstadt Bonn eine Seilbahn planen, bauen und betreiben. Die Route soll von Beuel über den Rhein hoch zum Venusberg führen. Als Fahrausweis reicht eine normale Fahrkarte für den Nahverkehr oder das Deutschlandticket.
Der Bonner Stadtrat hat mit diesen Maßgaben die Stadtverwaltung beauftragt, auf Basis eines gemeinsam mit den SWB erarbeiteten Entwurfs einen Kooperationsvertrag für die Seilbahn abzuschließen.
„Die Bonner Seilbahn wäre die erste urbane, in den öffentlichen Nahverkehr eingebundene Seilbahn in Deutschland. Mit den Stadtwerken haben wir eine starke und verlässliche Partnerin an unserer Seite. Beim Projekt sind wir in Bonn so weit wie keine andere Kommune in Deutschland. Gemeinsam wollen wir die Seilbahn als Teil der Mobilitätswende zum Erfolg führen“, betont Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner.
„Die Seilbahn wird ein weiterer Meilenstein der Verkehrswende in Bonn sein. Wir freuen uns darauf, dass wir unser bestehendes Mobilitätsportfolio bald durch ein autonomes, elektrisches und innovatives Angebot erweitern dürfen“, sagt Anja Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn.
Durch einen geschützten Landschaftspark
Zunächst müsse die technische Planung verfeinert werden, heißt es in Bonn. Nach Abstimmung mit Anliegern werde der Verlauf der Trasse angepasst. Parallel laufen Vorabstimmungen mit Behörden und Interessengruppen. Konkret ist die Kommunikation mit der Deutschen Bahn, den SWB, der Landesluftfahrtbehörde, Betreibern von Richtfunktrassen, verschiedenen Dezernaten der für das spätere Planfeststellungsverfahren zuständigen Bezirksregierung Köln, dem Landschaftsverband Rheinland, dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein sowie einigen vor Ort direkt durch Stationen oder den vom Überflug Betroffenen aufgenommen worden. Die Stadtverwaltung erarbeitet derzeit für alle Seilbahn-Stationen ein Lastenheft mit Zusatznutzungen wie Mobilstationen, Fahrradabstellanlagen oder Bike-Sharing.
Eine weitere Herausforderung: Die Station Rheinaue sowie ein Trassenabschnitt befinden sich in einem denkmalrechtlich geschützten Landschaftsschutzgebiet. Es steht unter dem Urheberrecht des Landschaftsarchitekten Gottfried Hansjakob. Zwischenzeitlich hat die Verwaltung zusammen mit Hansjakob und einem von ihm beauftragten Architekten eine beispielhafte Vorplanung zur landschaftlich harmonischen Einbettung der Station in den Rheinauenpark entwickelt. (wa)