ÖPNV

Carsharing-Verband wirbt für Kombi-Produkt

Kombinierte Systeme sollen Vorteile des stationsbasierten Carsharing mit der Flexibilität der Free-Floating-Systeme verbinden.
11.05.2021

Flexibilität beim Carsharing muss nicht nur in der Großstadt funktionieren.

Stationsbasiertes Carsharing ist relativ preisgünstig und entlastet den städtischen Verkehr, ist aber mit seinem Zwang zur Rückgabe der Fahrzeuge an festen Standorten recht unflexibel. Das Free-Floating-System, bei dem Kunden die Fahrzeuge an einem beliebigen Ort abstellen können, ist sehr flexibel, aber teuer und schafft nur wenig Entlastung im Verkehrschaos. Die Carsharing-Branche will nun die Vorteile beider Systeme bündeln, ohne die  Nachteile mitschleppen zu müssen.

Das Kombimodell sei inzwischen in immer mehr Städten verfügbar, freut sich der Bundesverband Carsharing (BCS). Das neue Produkt vereine das stationsbasierte Carsharing mit dem Free-Floating-System – bei einem Anbieter, in einer App und in einem Tarif.

Stationsbasiertes Auto-Teilen sei verlässlich, berechenbar und preiswert. Es erfordert allerdings Planung im Voraus. Free-Floating ist flexibel und erlaubt auch Open-End-Buchungen oder One-Way-Fahrten. Es ist aber auch vergleichsweise teuer und die Verfügbarkeit ist nicht immer berechenbar. Es gibt zudem Studien, die eine verkehrsentlastende Wirkung dieses Modells bestreiten.

Kombinierte Carsharing-Systeme bieten stationsbasierte und Free-Floating Fahrzeuge aus einer Hand an – in einem technischen System und in einem integrierten Tarif. Für planbare Anlässe wie Einkaufsfahrten oder Ausflüge können an den festen Stationen bereits Tage oder Wochen im Voraus Fahrzeuge reserviert werden. Diese stehen dann zum gewünschten Zeitpunkt am gewünschten Ort zur Verfügung. Spontane Fahrten können zusätzlich mit den Free-Floating Fahrzeugen abgedeckt werden. Open-End-Buchungen und die Möglichkeit zu One-Way-Fahrten bieten dabei viel Flexibilität.

Kombinierte Systeme seien derzeit in 20 deutschen Städten verfügbar – mit steigender Tendenz. Allein 2020 seien sechs  neue Orte hinzugekommen. Während reine Free-Floating-Flotten nur in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern einsetzbar seien, können kombinierte Systeme auch in kleineren Städten erfolgreich betrieben werden, heißt es beim BCS. Sie binden Free-Floating-Fahrzeuge so in das stationsbasierte System ein, dass die  verkehrsentlastende Wirkung erhalten bleibt. Und die Preise orientieren sich nach BCS-Angaben am günstigeren stationsbasierten Carsharing. (wa)