ÖPNV

Hochbahn weitet Engagement im Bereich der grünen Finanzierung aus

Das Hamburger Verkehrsunternehmen setzt dabei auf ein noch flexibleres Modell als beim ersten Green Bond. Die Emission war dreifach überzeichnet.
25.05.2023

Rund 50 Prozent der aufgenommenen Mittel sind für den U-Bahn-Bereich vorgesehen, unter anderem für die Automatisierung der U-Bahn.

Die Hamburger Hochbahn hat 2021 bereits sehr positive Erfahrungen mit der Emission eines grünen Infrastrukturbonds gemacht. Jetzt hat  das Unternehmen sein Engagement am „grünen“ Kapitalmarkt weiter ausgebaut.

Gemeinsam mit einem Konsortium nationaler und internationaler Banken wurde laut Pressemitteilung nun ein „besonders flexibles Finanzierungsmodell“ angewandt. Anstelle eines kompakten Green Bond-Pakets konnten mehrere Tranchen von „grünen“ Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen erfolgreich begeben werden.

Damit beschafft sich die Hochbahn 300 Millionen Euro von institutionellen Anlegern auch aus Hamburg zur Investition in wichtige Verkehrsprojekte für die Mobilitätswende.

"Modell passt sehr gut in aktuelle Marktsituation"

Die Emission war dreifach überzeichnet. Die Tranchen haben Laufzeiten zwischen 7 und 15 Jahren und sind damit noch flexibler als das erste Green Bond-Paket. Damit passe das Modell sehr gut in die aktuelle Marktsituation, heißt es.

Die Jahresverzinsung liegt im Schnitt bei 3,81 Prozent. Die Transaktionen wurden mit Unterstützung eines Banken-konsortiums aus DZ BANK AG, BNP Paribas und der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen umgesetzt.

Hochbahn-Finanzvorständin: "Bücher füllen sich von selbst in diesen turbulenten Zeiten"

 „Mit Unterstützung des Konsortiums haben wir ein bekanntes Finanzierungsinstrument passend zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt und sind damit, wie schon beim Green Bond, Vorreiter im ÖPNV. Die Bücher füllten sich selbst in diesen turbulenten Zeiten sehr rasch“, freute sich Merle Schmidt-Brunn, Hochbahn-Vorständin für Finanzen und Nachhaltigkeit.

Das Geld soll in den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur, neue Busbetriebshöfe, E-Busse und die Teil-Automatisierung der U-Bahnen fließen, um die Takte zu verdichten und das Angebot für die Fahrgäste noch attraktiver zu machen.

Hamburg will ÖPNV-Taktung deutlich verdichten

Die finanzierten Projekte sind Bestandteil des Hamburg-Taktes. Dieser hat eine deutliche Verlagerung der Mobilität vom eigenen Pkw hin zum ÖPNV zum Ziel und ist damit wesentlicher Bestandteil des Hamburger Klimaplans.

Bis 2030 soll der Anteil der Wege, der im Umweltverbund zurückgelegt wird, von derzeit 68 Prozent auf dann 80 Prozent steigen und damit wesentlich zum angestrebten Ziel der Klimaneutralität beitragen.

Hochbahn punktet bei Rating mit Nachhaltigkeitsstrategie

Wie schon bei der Begebung des Green Bond 2021 fand auch die aktuelle erfolgreiche Platzierung laut der Hochbahn unter „dem Vorzeichen eines erstklassigen Finanzratings AAA (Fitch) statt“. Dabei sei ebenfalls die "herausragende Bewertung" der Nachhaltigkeitsstrategie der Hochbahn zum Tragen gekommen.

Grundlage hierfür ist ein Green Finance Framework (Rahmenwerk), in dem die Nachhaltigkeitsziele und Verpflichtungen der Hochbahn hinterlegt sind und das den internationalen Standards der ICMA (International Capital Market Association) entspricht.

Für das Rahmenwerk gab es die Bewertung „Dark Green“, die nachhaltige Unternehmensführung wurde mit „Excellent“ bewertet. Damit erhält die Hochbahn in beiden Kategorien wieder die bestmögliche Bewertung. (hoe)