ÖPNV

SW Osnabrück entwickeln digitale Mobilitäts-Plattform

Im Rahmen eines Förderprojekts soll ein linien- und fahrplanunabhängiges On-Demand-Angebot geschaffen werden. Ziel ist der Schritt von starren hin zu dynamischen Fahrplänen.
29.01.2018

(von links unten): Dr. Stephan Rolfes, Vorstand Verkehr Stadtwerke Osnabrück; Werner Linnenbrink, Leiter Mobilitätsangebot Stadtwerke Osnabrück; David Riese und Nicklas Monte, Projektleitung Stadtwerke Osnabrück; Peter Wüstnienhaus, DLR und Christian Liebig, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Die Stadtwerke Osnabrück sind in den kommenden drei Jahren Konsortialführer des Projekts „Hub Chain". Dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit insgesamt drei Mio. Euro geförderte Ziel ist die Entwicklung einer digitalen Mobilitätsplattform für die niedersächsische Stadt. Das bestehende Mobilitätsangebot soll dabei durch neue Lösungen erweitert werden. Dadurch soll der ÖPNV weiter verdichtet, in seiner Abdeckung verbreitert und in seinem Angebot flexibler werden, heißt es in der Pressemitteilung. Die ÖPNV-Nutzer könnten hierüber künftig bedienerfreundlich und bequem sämtliche auf ihren individuellen Bedarf abgestimmte Mobilitätsangebote nutzen. Ob Busse, Mietfahrzeuge, Car- oder Bikesharing – der Kunde verfüge bereits jetzt über eine große Auswahl an takt- und liniengebundenen sowie flexiblen Mobilitätsangeboten, so Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes. Über die Plattform werden die auf den jeweiligen Bedarf der Kunden zugeschnittenen Angebote, so genannte On-Demand-Verkehre, mit dem bestehenden Nahverkehr verzahnt.

Ab 2019 wird ein erstes autonomes Fahrzeug in Osnabrück eingesetzt

„Der Kunde will künftig individuell mobil sein, die Plattform sagt ihm, wie das funktioniert", sagt Rolfes. Zentrales Ziel sei es, ein linien- und fahrplanunabhängiges „On-Demand-Angebot" mit einer Anschlussgarantie zu entwickeln und in das bestehende, taktgebundene Angebot der Stadtwerke zu integrieren, ergänzt Werner Linnenbrink, Leiter Mobilitätsangebote bei den Stadtwerken Osnabrück. „Hiermit wagen wir den ersten Schritt von herkömmlichen starren hin zu dynamischen Fahrplänen", versichert Linnenbrink. Durch die Übernahme der Projektleitung von „Hub Chain" soll zudem der öffentliche Nahverkehr stetig attraktiver gemacht werden. Dafür werde auch das bestehende Busliniennetz in Osnabrück sinnvoll und bedarfsgerecht ergänzt. In diesem Jahr liegt der Fokus dabei noch auf dem Aufbau der IT-Plattform, 2019 ist dann - zunächst testweise - der Einsatz eines autonom fahrenden Fahrzeugs geplant. Projektpartner sind  die Softwarefirma „HaCon", das Kompetenzzentrum für ländliche Mobilität, das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität, das deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel. (hoe)