Deutschland

Deutschland und Algerien gründen Wasserstoff-Taskforce

Die Bundesregierung will Algerien ermuntern, stärker in Solar- und Windenergie zu investieren, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Deutschland will mit technischem Know-How unterstützen.
15.04.2024

Deutschland ist auf Wasserstoff-Importe angewiesen. Diese könnten auch aus Algerien kommen.

Deutschland und Algerien wollen stärker bei der Herstellung von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten. Algerien soll insbesondere beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und -produktion unterstützt werden. Beide Länder gründen dazu im Rahmen ihrer Energiepartnerschaft eine bilaterale Wasserstoff-Taskforce. Außerdem soll auch eine Wasserstoffpilotanlage installiert werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der algerische Minister für Energie und Bergbau, Mohamed Arkab, unterzeichneten in Algier eine entsprechende Absichtserklärung.

Habeck kündigte an, dass man die bestehende Energiepartnerschaft mit Algerien erweitern wolle. Man habe vor, Algerien darin zu bestärken, zukünftig verstärkt grünen Wasserstoff zu produzieren, dafür mehr in Solar- und Windenergie zu investieren und somit neue eigene Wertschöpfung zu schaffen. „Wir wollen dabei mit Know-how und technischer Expertise unterstützen. Deutschland und die EU stehen als potenzielle Abnehmerländer für grünen Wasserstoff bereit. Jetzt geht es darum, die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für Wasserstofflieferungen zwischen Algerien und Europa zu schaffen.“

Energiesicherheit stärken

Die algerisch-deutsche Wasserstoff-Taskforce soll die Rahmenbedingungen für die Produktion, die Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff sowie dessen Derivaten fördern. Durch die bilaterale Kooperation sollen privatwirtschaftliche Investitionen in beiden Ländern unterstützt werden, um zur Energiesicherheit in Europa und gleichzeitig zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beizutragen.

Diskutiert wurde auch mit Vertretern der Europäischen Kommission, Italiens, Österreichs und Tunesiens, die Schaffung eines „südlichen H2-Korridors“ voranzutreiben. Dieser sieht den Um- und Ausbau des bestehenden Gaspipelinekorridors für erneuerbaren Wasserstoff, von Algerien über Tunesien, Italien und Österreich bis nach Süddeutschland vor. Algerien beabsichtigt, ein wichtiger Produzent von grünem Wasserstoff zu werden und will bis 2040 mit Exporten zehn Prozent des EU-Bedarfs decken. Das Land könnte dadurch seine eigenen wirtschaftlichen Perspektive verbessern, neue Arbeitsplätze schaffen und seinen Energiesektor schrittweise weg vom Gas bewegen.

Der „südliche H2-Korridor“ soll zur Energieversorgungssicherheit in Europa beitragen und ist ein wichtiger Baustein in der Diversifizierung von Energieimporten. (amo)