Deutschland

Wohnungsunternehmen lehnen geplante Photovoltaik-Pflicht ab

Die in Hamburg geplante Solardach-Pflicht stößt beim Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen auf wenig Gegenliebe. Wohnen müsse bezahlbar bleiben, mahnt der Zusammenschluss – und warnt vor politischen Schnellschüssen.
13.12.2020

An der Solardach-Pflicht scheiden sich die Geister.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat sich gegen die in Hamburg geplante Photovoltaik-Pflicht auf Dächern ausgesprochen. "Der Klimaschutz darf das bezahlbare Wohnen in Hamburg nicht gefährden", erklärte Verbandschef Andreas Breitner am Sonntag. Er warnte davor, die Klimaschutzverordnung ohne eine ausführliche Beratung mit der Wohnungswirtschaft in den Senat einzubringen und so vollendete Tatsachen zu schaffen.

Breitner kritisierte besonders das Vorgehen von Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne): "Wenn der Umweltsenator den Dialog ankündigt, seine Behörde aber parallel vor Abschluss der Beratungen mit uns vollendete Tatsachen schafft, dann ist das unglaubwürdig." Es bleibe keine Zeit für eine ausführliche Diskussion, wenn der Senat noch in diesem Jahr die Verordnung beschließe.

Soziale Frage nicht ausblenden

Beim Ringen um den Klimaschutz dürfe die soziale Frage nicht ausgeblendet werden. "Es mag dem einen oder anderen Klimaaktivisten aus gutem Hause ja egal sein, wie teuer Klimaschutz ist. Uns aber nicht", betonte der ehemalige SPD-Innenminister von Schleswig-Holstein. Die Unternehmen des VNW sorgten für gut 300.000 bezahlbare Wohnungen in Hamburg. (dpa/amo)