International

Baltisches Stromnetz orientiert sich nach Europa

Bis 2025 sollen die Netze der drei Staaten mit dem kontinentalen Verbundsystem synchronisiert werden.
28.06.2018

Das Stromnetz der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen soll bis zum Jahr 2025 mit dem kontinentaleuropäischen Verbundsystem synchronisiert werden. Den Fahrplan für dieses Projekt haben EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaitė‚ der estnische Premierminister Jüri Ratas, der lettische Premierminister Māris Kučinskis sowie der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki unterzeichnet.

Im September dieses Jahres soll zunächst das Verfahren des Europäischen Verbunds der Übertragungsnetzbetreiber Entso-E beginnen. Der Fahrplan sieht die Synchronisierung bis zum Jahr 2025 vor.

Trennung vom russischen System

Die Stromversorgung der drei Staaten funktionierte früher quasi als Inselnetz, läuft aber aus historischen Gründen synchron zum russischen Verbundsystem IPS/UPS. In den vergangenen Jahren wurde die Region aber durch neue Stromleitungen mit Polen, Schweden und Finnland verbunden.

Die Abkoppelung vom russischen System und die Synchronisation mit dem kontinentaleuropäischen Netz ist nach Ansicht der EU-Kommission Grundvoraussetzung für den Aufbau der Energieunion. Die Kommission will zu entscheidenden Fortschritten bei der Synchronisation beitragen und die baltischen Staaten unterstützen. Dazu sollen strategische Energieinfrastrukturprojekte umgesetzt und die Voraussetzungen geschaffen werden, „um die Isolation des Ostseeraums im Energiebereich zu beenden“. (wa)