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EU-Kommission: Zukunftsplan für Energieeffizienz in Gebäuden

Das Europäische Parlament hat eine neue Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden verabschiedet. Die neuen Vorschriften zielen darauf ab, Gebäude „intelligenter“ und energieeffizienter zu machen.
18.04.2018

Nach übereinstimmender Meinung vieler Fachleute besteht enormes Potenzial für Energieeinsparungen im Gebäudesektor. Dieser Sektor ist der energieintensivste Bereich in Europa. Die neuen Regelungen zielen unter anderem darauf ab, bestehende Gebäude schneller mit energieeffizienten Anlagen nachzurüsten und die Energieeffizienz neuer Gebäude durch den Einbau „intelligenter“ Systeme zu verbessern. Dies dürfte erhebliche finanzielle Einsparungen ermöglichen, was wiederum zur Schaffung neuer Arbeitsplätze im Renovierungs- und Bausektor beitragen wird.

Die Verabschiedung des Papiers markiert den Abschluss der Verhandlungen zum ersten von acht Legislativvorschlägen, die die Europäische Kommission im Rahmen des Pakets Saubere Energie für alle Europäer am 30. November 2016 vorgelegt hat. Das Paket trägt wesentlich dazu bei, „eine krisenfeste Energieunion mit einer zukunftsorientierten Klimaschutzstrategie“ – so formuliert es die Europäische Kommission – aufzubauen. Dieses politische Ziel wird vom Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker als vorrangig angesehen.

Ein klarer Plan für mehr Klimaschutz

Der für die Energieunion zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, erklärte dazu: „Durch Gebäuderenovierung und die Nachrüstung mit intelligenteren Systemen schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe. Und da die Grenzen zwischen den einzelnen Sektoren aufgrund des technischen Fortschritts mehr und mehr verschwinden, binden wir den Gebäudesektor auch stärker in die Infrastruktur für die Elektromobilität ein. Zudem unterstützen wir die Stabilität des Stromnetzes. Somit haben wir heute einen weiteren Grundstein der Energieunion gelegt, auf dem wir weiter aufbauen können.“

Die jetzt verabschiedeten Richtlinie beinhaltet einen klaren Plan zur Erhöhung des Bestands an emissionsarmen und -freien Gebäuden in der EU bis 2050; die Grundlage dafür bilden nationale Fahrpläne zur Senkung der CO2-Emissionen von Gebäuden. Weiter wird die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie „intelligenten“ Technologien gefördert. Eingeführt werden soll ein „Intelligenzindikator“, der die Fähigkeit eines Gebäudes misst, neue Technologien und elektronische Systeme zu nutzen, die sich an die Bedürfnisse des Verbrauchers anpassen und den Betrieb sowie die Interaktion mit dem Netz optimieren; nicht zuletzt sollen öffentliche und private Investitionen angeregt und im Ergebnis die Energiekosten der Haushalte durch Renovierung älterer Gebäude gesenkt werden. (sig)