Hitzewelle macht Frankreichs Atomkraftwerken zu schaffen – deutscher Stromexport steigt
Die Hitzewelle in weiten Teilen Frankreichs sorgt für Einschränkungen bei Atomkraftwerken. Wie der französische Energiekonzern EDF mitteilte, wurde der Reaktor 1 des Atomkraftwerkes Saint Alban südlich von Lyon angehalten und vom Stromnetz getrennt, um eine übermäßige Erhitzung der Rhone zu verhindern. Das Kühlwasser des Kraftwerks stammt aus dem Fluss.
EDP drosselte zudem die Leistung des Atomreaktors Fessenheim 2 unweit der deutschen Grenze. Damit solle die Aufheizung von Kühlwasser begrenzt werden, das aus dem parallel zum Rhein verlaufenden Grand Canal d'Alsace stamme und dorthin wieder zurückfließe. Die Sicherheit werde nicht beeinflusst.
Export von Strom aus Deutschland steigt
Das Kraftwerk Fessenheim im Elsass mit zwei Reaktoren ist das älteste noch laufende Atomkraftwerk Frankreichs. Es gilt bei Kritikern seit langem als Sicherheitsrisiko. Nach neuen Plänen von EDF sollen die beiden Reaktoren bis zum letzten Vierteljahr 2019 laufen, das ist länger als bisher bekannt.
Durch den Wegfall und die Drosselung von Kraftwerkskapazität in Frankreich, stieg der Importbedarf von Strom in Frankreich. Wie Daten von Agora Energiewende zeigen, stieg der Export von Strom aus Deutschland in die Nachbarländer auf bis zu 15 GW in der Spitze an. (dpa/al)