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Kohleausstieg: Uniper fordert in Frankreich Perspektiven

Frankreich hat jüngst das Ende der Kohleverstromung auf Ende 2021 festgelegt. Das Unternehmen Uniper, das 1200 MW an Kohlekapazitäten in Frankreich betreibt, fordert nun Lösungsvorschläge von der Regierung.
28.11.2018

Eckhardt Rümmler, Chief Operating Officer (COO) bei Uniper

Uniper fordert von der französischen Regierung eine verbindliche Klärung des Fahrplans für den Kohleausstieg mit konkreten Vorschlägen für die betroffenen Unternehmen. Am Dienstag (26. November) hatte die Regierung im Rahmen der "Mehrjährigen Energieplanung" ("Programmation pluriannuelle de l’énergie"; PPE) Informationen zum Kohleausstieg veröffentlicht. In der PPE wurde die vorzeitige Schließung aller verbliebenen Kohlekraftwerke in Frankreich bis spätestens Ende 2021 bekräftigt. Das gefährde, so das Unternehmen, bestehende Lieferverpflichtungen, Standorte und mehrere Hundert Arbeitsplätze allein im eigenen Hause.

Uniper-Vorstandsmitglied und COO Eckhardt Rümmler: "Beim Ausstieg Frankreichs aus der Kohleverstromung liegt uns bis heute kein verbindlicher gesetzlicher Rahmen und kein konkreter Vorschlag für eine strukturelle industrielle Lösung vor. Die Schließung unserer Kohlekraftwerke in Lothringen und in der Provence lange vor dem Ende ihrer technisch möglichen Laufzeit würde rund die Hälfte unseres Geschäfts in Frankreich auf einen Schlag beenden."

Keine Alternativen in Sicht

Problematisch sei dies vor allem, weil man den wirtschaftlichen Verlust nicht durch erneuerbare Energien, Erdgas und Vertrieb auffangen könne. Von der Regierung fordert das Unternehmen vor allem Perspektiven, um sie den Mitarbeitern an den Standorten aufzuzeigen. "Vor dem Hintergrund fehlender Planbarkeit müssen wir folglich weiterhin alle unternehmerischen Optionen prüfen. Für eine Lösung im Konsens verbleibt nicht mehr viel Zeit, unsere Mitarbeiter brauchen in den kommenden Wochen dringend Klarheit", fordert Rümmler.

Von dem frühen Ausstieg aus der Kohleverstromung in Frankreich ist außer Uniper auch der mehrheitlich staatliche Energiekonzern Electricité de France (EdF) betroffen, der unter anderem den Großteil der französischen Kernenergieanlagen betreibt. Uniper ist nach eigenen Angaben einer der letzten verbliebenen ausländischen und nichtstaatlichen Wettbewerber auf dem französischen Energiemarkt. In seiner Geschäftseinheit Uniper France beschäftigt das Unternehmen rund 500 Mitarbeiter und verfügt über knapp 2300 MW Kraftwerkskapazität, davon 1200 MW auf Steinkohlebasis. (hol)