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Nach Erdbeben: Anlauf von Atomreaktoren in Frankreich verzögert sich

Ursprünglich sollten die Reaktoren des AKW Cruas-Meysse an diesem Freitag wieder den Betrieb aufnehmen. Jetzt verzögert sich der Anlauf aber wohl bis Dezember.
14.11.2019

Der französische AKW-Betreiber EDF muss den Anlauf von Reaktoren verzögern

Nach dem Erdbeben in Südfrankreich mit mehreren Verletzten verzögert sich der Wiederanlauf von vorläufig abgeschalteten Atomreaktoren. Wie der Energiekonzern EDF am Donnerstag in Paris mitteilte, werde nun ein Neustart von Reaktoren des Atomkraftwerks Cruas-Meysse rund zehn Kilometer nördlich von Montélimar in der ersten Dezember-Hälfte erwartet.

Bisher hatte das Unternehmen in Aussicht gestellt, die Reaktoren schon von diesem Freitag an wieder zu nutzen. Es seien noch Kontrollen nötig, berichtete EDF. Danach müssten die Ergebnisse an die französische Atomaufsichtsbehörde ASN weitergeleitet werden. Nach früheren Angaben des Energiekonzerns wurde die Anlage in Cruas bei dem Erdbeben am Montag nicht beschädigt – es seien aber Vibrationen gemessen worden. Drei Reaktoren der Anlage waren nach dem Beben abgeschaltet worden.

Erdbebenstärke 4,8

Bei dem Beben mit Epizentrum in der Nähe von Montélimar waren nach Behördenangaben vier Menschen verletzt worden. Der amerikanischen Erdbebenwarte USGS zufolge, deren Daten als weltweit verlässlich gelten, hatte das Beben eine Stärke von 4,8. Insbesondere im westlichen Ortsteil von Montélimar waren Hunderte Häuser beschädigt worden. Laut Nachrichtenagentur AFP bleiben dort die Schulen bis Ende der Woche geschlossen. (dpa/pm)