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Nordsee-Anrainer forcieren stärkere Offshore-Kooperation

Die Energieminister der EU wollen Projekte in der Nordsee stärker aufeinander abstimmen, um Synergieeffekte zu nutzen und Kosten zu sparen. Dafür müsse nun der richtige Rahmen geschaffen werden.
06.07.2020

Die Nordsee-Anrainer wollen ihre Ausbauaktivitäten stärker aufeinander abstimmen, noch fehlt hierzu aber der konkrete, regulatorische Rahmen.

Die Energieminister der EU haben sich im Rahmen der Nordsee-Energiekooperation unter deutschem Vorsitz darauf geeinigt Offshore-Windprojekte in der Nordsee zu stärken. So soll die Umsetzung hybrider und multinationaler Projekte erleichtert werden. Hierfür ist nun die EU-Kommission gefragt.

Vor allem müssten Leitlinien für EU-Mitgliedsstaaten, angemessene Strommarktregeln sowie verbesserte und effizientere Finanzierungsmöglichkeiten auf EU-Ebene ausgearbeitet werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Minister und der EU-Kommissarin für Energie.

Raumplanung optimieren

Konkret liegen die Herausforderungen bei der Umsetzung gemeinsamer Windparks in den unterschiedlichen Bestimmungen der Länder zur Nutzung des Meeresbodens. Aber auch eine möglicherweise unausgewogene Verteilung von Kosten und Nutzen unter den Mitgliedsstaaten sowie rivalisierende Interessen hinsichtlich der Nutzung knapper Offshore-Flächen für Infrastruktur gilt als Hürde. Und auch bei Handelsgeschäften zwischen den Ländern drohen Interessenskonflikte.

Dementsprechend vereinbarten die Minister und die EU-Energiekommissarin ihre Koordinierung bei der Netzplanung und Onshore-Netzanbindungen zu verbessern. Auch die Raumplanung für Offshore-Projekte müsse optimiert werden. Ebenfalls bestehe Koordinierungsbedarf bei der Gestaltung und Terminierung von Offshore-Ausschreibungen und der Methodik zur Bewertung von Kosten und Nutzen für die Anrainerstaaten.

Nächstes Treffen im Dezember

Die Minister und die EU-Kommissarin baten die Arbeitsgruppen darum, ihre Arbeit fortzusetzen und die Fortschritte beim nächsten Ministertreffen im Dezember diesen Jahres vorzustellen. In der zweiten Jahreshälfte liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf einer Weiterentwicklung konkreter Vorschläge für hybride Projekte, maritimer Raumplanung und Offshore-Netzplanung sowie einer langfristigen Vision für die Rolle von Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Offshore-Bereich bis 2050 einschließlich der Rolle von Wasserstoff. (ls)