International

Österreich reicht Klage gegen ungarisches Atomkraftwerk Paks ein

Österreich hat vor dem Gericht der Europäischen Union (EuG) seine angekündigte Klage gegen den Ausbau des ungarischen Atomkraftwerks Paks eingebracht.
22.02.2018

"Atomkraft darf keinen Platz in Europa haben. Von dieser Linie werden wir keinen Zentimeter abweichen", erklärte Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Donnerstag. Konkret klagt Österreich gegen das 2017 erteilte grüne Licht der EU-Kommission für staatliche Beihilfen Ungarns zum Bau von Paks II. Ähnlich war Österreich zuvor bereits gegen den Bau des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C vorgegangen. Umweltschützer begrüßten den Schritt. Die Förderung von Atomkraft liege nicht im gemeinsamen Interesse der EU, so ein Sprecher der Organisation Global 2000.

Das Kernkraftwerk Paks an der Donau ist seit 1982 in Betrieb. Es hat vier Reaktoren, die 50 Prozent des Energiebedarfs Ungarns abdecken. Nun soll der russische Staatskonzern Rosatom zwei weitere Reaktoren mit einer Leistung von je 1.200 Megawatt errichten. Das Projekt soll nach früheren Ankündigungen der ungarischen Regierung bald starten. (dpa)