International

Schleppende Klimaverhandlungen in Bonn

Nachdem eine zehntägige Konferenz in Bonn nur geringe Fortschritte erzielt hat, ist nun ein weiteres Treffen in Bangkok angesetzt worden.
10.05.2018

Durch einen Kohleausstieg und Investitionen in erneuerbare Energien könnten osteuropäische Länder wichtige Triebkräfte für einen grünen Aufschwung und die Klimabemühungen Europas sein, konstatieren die Wirtschaftsanalysten von Bloomberg.

Dies werde vom 3. bis zum 8. September auf dem UN-Gelände der thailändischen Hauptstadt stattfinden, bestätigte ein UN-Sprecher. In Bangkok sollen die Delegierten beenden, was sie eigentlich schon in Bonn schaffen sollten: Das Regelwerk zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens soll so konkret gefasst werden, dass es für die nächste Weltklimakonferenz im Dezember im polnischen Kattowitz beschlussfertig ist.

Es soll zum Beispiel einheitliche Standards dafür festlegen, wie die einzelnen Länder ihren CO2-Ausstoß messen und angeben. Niemand soll schummeln können.

"Stärkeres politisches Engagement" gefordert

"Wir sind auf dem richtigen Weg, müssen aber noch deutlich schneller werden", sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums. Die zusätzlichen Verhandlungen in Bangkok würden dabei helfen. "Wie vor Paris 2015 beginnt sich wieder eine Koalition ambitionierter Staaten zu formen", sagte der Sprecher. Es gebe noch viel zu tun, aber er sei zuversichtlich.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte den schleppenden Verlauf. "Bonn hat zu wenige Fortschritte bei der Entwicklung des Regelwerks erzielt", sagte Greenpeace-Sprecher Jannes Stoppel. Care-Klimaexperte Sven Harmeling forderte ein "stärkeres politisches Engagement" bei den Verhandlungen. Sonst werde es schwer werden, das Regelwerk in Kattowitz zu verabschieden. (hil/dpa)