International

Schweiz rechnet nicht mehr mit Stromengpass

Entwarnung von der Regulierungsbehörde: die Wetterprognosen sorgen für Entspannung.
12.01.2023

In der Schweiz beträgt der Anteil der fossilen Energien an der Stromerzeugung lediglich zwei Prozent

Der Schweiz droht wegen der bislang milden Wintertemperaturen und viel Regen in diesem Winter kein Stromengpass mehr. Die Stauseen der Schweizer Wasserkraftwerke seien überdurchschnittlich gefüllt, die Gasspeicher in Europa voller als befürchtet und die Atomstromproduktion in Frankreich ziehe an, sagte der Urs Meister am Donnerstag dem Sender SRF. Er ist Geschäftsführer der Regulierungsbehörde des Schweizer Strommarktes, der Eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom. "Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass man ohne eine Mangellage durch diesen Winter kommen wird", sagte er.

Stauseen zu 75 Prozent gefüllt

Die Schweiz gewinnt gut 60 Prozent ihres Stroms aus Wasserkraft, knapp 30 Prozent aus Kernkraft, knapp zwei Prozent aus fossilen und knapp acht Prozent aus erneuerbaren Energien. Im Sommer reicht die heimische Erzeugung, im Winter muss sie aus den Nachbarländern dazukaufen. Deshalb sind die französischen Atomkraftwerke und die europäischen Gasspeicher wichtig.

Die Stauseen sind nach Angaben von Meister wegen überdurchschnittlicher Regenfälle zu 75 Prozent gefüllt. Im Durchschnitt seien es in dieser Jahreszeit nur 55 bis 60 Prozent. Um die Produktion erneuerbarer Energien zu fördern, hat die Schweiz umfangreiche Subventionen für Solaranlagen in hochalpinen Lagen beschlossen. Zahlreiche Projekte sind in Arbeit. (dpa/hil)