International

Schweizer Solarmarkt mit kräftigem Plus

Der Photovoltaikmarkt in der Schweiz ist in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf eine installierte Leistung von fast 2,5 Gigawatt gewachsen.
16.07.2020

Der Ausbau der Photovoltaik in der Schweiz hat in 2019 zugelegt und erreichte beinahe das Niveau von 2013 und 2015. Doch laut Swissolar wäre viel mehr nötig, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

In 2019 wurden in der Schweiz Solarstromanlagen mit einer Leistung von fast 332 Megawatt (MW) neu installiert. Das berichtet der Branchenverband Swissolar in einer Pressemitteilung. Aus der Markterhebung Sonnenenergie 2019 geht hervor, dass die Nachfrage im Vergleich zu 2018 um 20 Prozent angestiegen ist. Damals wurde eine Leistung von 269 MW neu installiert.

Insgesamt sind damit Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von beinahe 2,5 Gigawatt (GW) auf eidgenössischen Dächern und Freiflächen installiert. Der Anteil der Photovoltaik am gesamten Energieverbrauch wuchs entsprechend von 3,4 auf 3,8 Prozent. Allerdings liegt der Zubau in 2019 laut Swissolar liegt immer noch unter dem bisher höchsten Wert von 2015 mit fast 340 MW.

Großanlagen mit besonders starkem Wachstum

Eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr liess sich in fast allen Grössenkategorien feststellen. Mit einem Faktor 9 legten die größeren Anlagen mit einer Leistung von mehr als 1 MW besonders zu. Die durchschnittliche Anlagegröße lag bei 22.5 Kilowatt (kW) gegenüber 19.4 kW im Jahr 2018.

Aufgeteilt nach der Art der Anlagen legten fast alle Marktsegmente zu. Mit 39 Prozent in Bezug auf die Leistung war der Zuwachs bei Anlagen auf Industrie- und Gewerbebauten besonders hoch."Offensichtlich erkennen immer mehr Inhaber solcher Betriebe die Möglichkeit, einen Teil ihres Strombedarfs mit Solaranlagen auf dem eigenen Dach zu erzeugen", so Swissolar.

Auch die durchschnittliche Batteriespeichergröße legte zu

Die Anzahl verkaufter Batteriespeicher war laut der Markterhebung etwas tiefer als im Vorjahr, aber dafür nahm die neu installierte Speicherkapazität um fast 40 % zu. Die durchschnittliche Speichergrösse lag bei 13.5 Kilowattstunden (kWh) gegenüber 9.1 (kWh) im Vorjahr. Rund 15 % der neu installierten PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern werden mit einem Batteriespeicher kombiniert. 

Laut Swissolar muss allerdings der jährliche Zubau der Photovoltaik in der Schweiz um den Faktor 4 bis 5 steigen, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen und den in der Energiestrategie 2050 beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie zu kompensieren. Hierzu müsse die Solarstromleistung bis 2050 auf 50 GW ausgebaut werden. (hcn)