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Studie belegt: Der Emissionshandel wirkt und könnte ausgeweitet werden

Eine aktuelle Untersuchung des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zeigt auf, dass nicht nur das europäische Zertifikatehandelssystem EU-ETS, sondern auch andere Ansätze funktionieren.
18.09.2019

Die Studie vom ISMN und Dice hat den europäischen und internationalen Emissionshandel analysiert.

Die Studie beurteilt unter anderem den EU-ETS ökonomisch und unterscheidet dabei in seiner Effektivität hinsichtlich der exakten Steuerung und der Effizienz bezüglich der Emissionsreduktion. Zudem werden Überlegungen zu einem globalen Emissionshandel aufgeworfen und erläutert.

Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen anderthalb Jahrzehnte zeige, wie zielgenau der EU-ETS funktioniert. Studienautor Justus Haucap vomDICE erklärte diesbezüglich: "2020 werden die Emissionen in den erfassten Sektoren um 21 Prozent unter dem Niveau von 2005 liegen. Dieser Erfolg ist umso größer zu werten, wenn man bedenkt, dass die Wirtschaft gleichzeitig kräftig gewachsen ist."

CO2-Deckel für Verkehrssektor

Die Effizienz des Systems spreche dafür, den Emissionshandel zu erweitern und Sektoren wie den Verkehrssektor einzubeziehen. "Damit würde auch die aufgeheizte Klimadebatte in Deutschland versachlicht", so der Studienautor.

"Wenn CO2 auch im Gebäude- und Verkehrssektor mit einem CO2-Deckel begrenzt wird, hätten sogar die spritfressenden SUVs für das Klima keine besonders negativen Auswirkungen, weil die gesamte Emissionsmenge gedeckelt ist", sagte Haucap. Dafür müsste der Mehrverbrauch an anderer Stelle eingespart werden. Für den Klimaschutz sei es unerheblich, in welchen Sektoren CO2 eingespart würde.

Über den nationalen Tellerrand hinaus

INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr bringt die Ergebnisse folgendermaßen auf den Punkt: "Das verdeutlicht nicht nur, wie gut die zahlreichen Handelssysteme weltweit funktionieren, sondern auch wie wichtig eine international anschlussfähige Klimapolitik ist." Nur wenn über den nationalen Tellerrand hinausgeschaut würde, käme der weltweite Klimaschutz voran. (ab)