Weltklimakonferenz beschließt Abkehr von fossilen Energieträgern
Die Weltgemeinschaft hat sich auf der UN-Klimakonferenz erstmals seit Jahrzehnten auf eine Abkehr von fossilen Energien geeinigt. Den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, wie das über 100 Staaten gefordert haben, sieht der Abschlusstext hingegen nicht vor. Trotzdem sprach Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einem "Tag der großen Freude".
Denn zum ersten Mal überhaupt sei eine Abkehr von den fossilen Energieträgern beschlossen worden. Viele auf der ganzen Welt hätten auf dieses Ergebnis lange hingearbeitet. Als "Grundlage des Vertrauens" bezeichnete Baerbock die Gründung des Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in armen Ländern.
Millionenschwerer Klimafonds
Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten zum Konferenzstart 200 Mio. US-Dollar zugesagt. Nach Berechnungen von Umweltorganisationen kommen in dem Fonds mittlerweile rund 700 Mio. US-Dollar zusammen.
Für Friedrich Rust, Geschäftsführer der gemeinnützigen Organisation "Aktion gegen den Hunger", sei der Fonds damit dramatisch unterfinanziert. "Die 700 Millionen US-Dollar reichen bei weitem nicht aus, um die aktuellen und zukünftigen Klimaschäden aufzuwiegen." Hier müsse der Globale Norden seiner Verantwortung gerecht werden und mit einer adäquaten Finanzierung nachziehen, forderte er.
Der Branchenverband BDEW hat die Ergebnisse der Konferenz als positiv bewertet. Insbesondere das Ziel, die globalen Erzeugungskapazitäten von Erneuerbaren bis 2030 zu verdreifachen und die Steigerung von Energieffizienzgewinnen zu verdoppeln gebe einen klaren Kompass für die nötigen weiteren Schritte und THG-Emissionsminderungen, hieß es dazu in einer Stellungnahme des Verbandes.
"Zu kleiner Schritt"
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), bewertete die 28. Weltklimakonferenz (COP28) als ersten, aber deutlich zu kleinen Schritt hin zu einem notwendigen Ausstieg aus fossilen Energien weltweit. Der Weltgemeinschaft renne die Zeit davon, "wenn wir bis Mitte des Jahrhunderts bei Nullemissionen ankommen wollen". Die Klimakrise kenne keinen langsamen Ausstieg, sagte er weiter. (dpa/am)