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Amazon investiert in Tados smarte Thermostate

Das Münchner Start-up erhält von verschiedenen Investoren eine Finanzspritze von 43 Mio. Euro. Das Geld fließt in die Entwicklung neuer Produkte.
25.10.2018

Die intelligenten Thermostate von Tado verbinden Heizungen und Klimaanlagen mit dem Internet.

Die auf die Entwicklung smarter Thermostate spezialisierte Firma Tado hat in einer neuen Finanzierungsrunde insgesamt 43 Mio. Euro an Kapital aufgenommen. Zu den Investoren zählen neben Amazon und Eon auch die Europäische Investitionsbank, die ein Darlehen in Höhe von 20 Mio. Euro zur Verfügung stellt. Die Gesamtfinanzierung von Tado steigt damit auf rund 89 Mio. Euro. Das Münchner Start-up ist ein Konkurrent des Amazon-Rivalen Google und dessen Thermostate-Tochter Nest . Das zusätzliche Kapital will Tado in neue hochwertige Produkte und Service-Angebote investieren.

Heizkosteneinsparungen von 31 Prozent

Die intelligenten Thermostate des bayerischen Unternehmens verbinden Heizungen und Klimaanlagen mit dem Internet. Die App auf dem Smartphone erkennt, sobald die Bewohner das Zuhause verlassen haben oder sich diesem wieder nähern. Gleiches gilt für den Fall, dass ein Fenster offen ist: auch dann wird die Temperatur entsprechend effizient eingestellt. Zusätzlich optimiert wird die Anwendung durch Wettervorhersagen und selbstlernende Algorithmen. Laut Tado können dadurch bis zu 31 Prozent an Heizkosten eingespart werden.

"Wir wollen den Kundennutzen noch weiter steigern. Dazu investieren wir das frische Kapital in eine Reihe neuer Angebote, die unseren Kunden dabei helfen, das Klima in den eigenen vier Wänden zu managen", sagte Tado-Mitgründer Christian Deilmann. Laut Prognosen wird der Markt für smarte Thermostate bis Ende 2022 jährlich um 54 Prozent wachsen, das entspricht einem Gesamtvolumen von insgesamt 5,9 Mrd. Euro.

Lob von EU-Kommissar Sefcovic

Überzeugt hat das Geschäftsmodell von Tado auch die Europäische Investitionsbank und die Europäische Kommission. "Der Kampf gegen den Klimawandel fängt zuhause an, indem wir unsere Gebäude intelligent und energieeffizient machen. Deshalb brauchen wir praktische, innovative Lösungen sowie die von Tado", bekräftigte der für die Energieunion zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic. In der EU entfällt die Hälfte des gesamten Energiebedarfs auf das Heizen und Klimatisieren von Gebäuden. (hoe)