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Bochum und Gießen senken die Strompreise

In der Grundversorgung befinden sich die Tarife beider Kommunalversorger ab 1. Mai damit unterhalb der Preisbremsen. Die Fernwärmepreise müssen in Gießen allerdings noch einmal angehoben werden.
19.03.2023

Die Lage im Energiehandel hat sich in den vergangenen Monaten enstpannt. In Gießen und Bochum gibt man im Strombereich jetzt die Beschaffungsvorteile an die Kunden weiter.

Die Stadtwerke Bochum senken den Grundversorgungstarif StadtwerkeBasis Strom zum 1. Mai 2023 um 5,35 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf dann 38,82 Cent brutto.  

„Im Energiehandel sind Anzeichen für eine Entspannung erkennbar, daher gehen wir jetzt diesen Schritt und geben die Entlastungen auf den Märkten an unsere Kunden weiter“, erklärt Frank Thiel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum. Er geht allerdings weiterhin von stark schwankenden Preisen aus. „Es ist deshalb deutlich zu früh, bereits jetzt Entwarnung zu geben“.
 

Bochumer Stromkunden mit einem StadtwerkeBasis-Vertrag und einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.000 Kilowattstunden pro Jahr können ab Mai 2023 mit einer monatlichen Entlastung von 8,92 Euro brutto rechnen. Das entspricht einer prozentualen Senkung von rund 10,4 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung.

Gießen: "Drei Viertel unserer Kunden profitiert von der Senkung"

Auch die Stadtwerke im hessischen Gießen (SWG) reduzieren zum 1. Mai die Strompreise in der Grundversorgung – und zwar um 12,8 Prozent. In diesem Bereich befinden sich laut Pressemitteilung aktuell die mit Abstand meisten Kundinnen und Kunden der SWG. Hier sinkt der Preis pro Kilowattstunde um 6,73 Cent auf 39,94 Cent pro Kilowattstunde.

In den Tarifen PowerPack Private und Professional sowie WarmUp und Wärmepumpe sinken die Preise zwischen rund acht und etwa elf Prozent. „Rund drei Viertel aller Kundinnen und Kunden profitieren von dieser Preisreduktion“, erklärt Matthias Funk, Technischer Vorstand der SWG.

In allen von der Preissenkung betroffenen Tarifen liegen die SWG nach eigenen Angaben damit ab dem 1. Mai 2023 unter der 40-Cent-Marke, sprich unterhalb der von der Bundesregierung beschlossenen Preisbremse.

"Prüfen, ob wir absehbar auch beim Gas den Preis senken können"

Auch bei den Großhandelspreisen für Erdgas sieht man bei den SWG Anzeichen für eine Entspannung. „Wir sind vorsichtig optimistisch und prüfen immer genau, ob wir absehbar auch Erdgas im Preis senken können“, verspricht Andreas Fuchs, Leiter Vertrieb bei den SWG.

Die Fernwärmepreise wird das Unternehmen zum 1. April aber nochmals anheben. „Hier bieten die aktuell gültigen Indizes, die der Preisbildung zugrunde liegen, keine andere Option“, heißt es. Denn sie bilden das Niveau der vergangenen Monate ab, die noch von hohen Energiepreisen an der Börse dominiert waren und sich folglich in den Beschaffungskosten der SWG widerspiegelten.

Wenn sich die Entwicklung an der Energiebörse weiter stabilisiere, würden in den kommenden Monaten aber auch wieder günstigere Werte in die Indizes einfließen. „So wie es sich derzeit darstellt, gehen wir davon aus, dass die Fernwärmepreise zum 1. Oktober 2023 – also pünktlich zur nächsten Heizperiode – sinken könnten“, prognostiziert Andreas Fuchs. (hoe)