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CO2-Abscheidung: OMV, Lafarge, Verbund und Borealis arbeiten zusammen

Die vier Unternehmen wollen gemeinsam eine Anlage errichten, die Kohlenstoffdioxid abscheiden kann.
25.06.2020

Mit dem hergestellten Kohlenstoff soll unter anderem Kraftstoff hergestellt werden.

C2PAT: Hinter diesen fünf Zeichen steckt das Projekt Carbon2ProductAustria. Vier der größten Unternehmen Österreichs arbeiten dabei zusammen. Sie wollen gemeinsam eine Anlage errichten, die bis 2030 im großindustriellen Maßstab CO2 abscheiden und nutzen kann. Das Öl- und Gasunternehmen OMV, die Zementwerke Lafarge, das Elektrizitätsversorgungsunternehmen Verbund und der Kunststoffhersteller Borealis haben dafür nun eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Kohlenwasserstoff mit grünem Wasserstoff

Im Zentrum des Projekts steht das Zementwerk Mannersdorf, im Bundesland Niederösterreich. Eine Anlage soll errichtet werden, die fast 100 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes des Werks abscheidet. Die rund 700.000 Tonnen abgeschiedenen CO2 sollen mit grünem Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff verarbeitet werden. Der Projektpartner Verbund ist dabei dafür verantwortlich, dass der Elektrolyseprozess mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird.

Der hergestellte Kohlenwasserstoff geht anschließend an die OMV und Borealis. So sollen Kraft- und Kunststoffe hergestellt werden, die auf erneuerbaren Rohstoffen basieren. Die CO2-Bilanz der hergestellten Produkte wäre durch die Produktion mit erneuerbaren Energien besser. Außerdem soll mit dem Projekt ein nahezu geschlossener CO2-Kreislauf möglich werden. Der Kunststoff, den Borealis aus dem Kohlenwasserstoff erzeugt, wird über Recycling wieder zurückgeführt.

Die nächsten Schritte für das Projekt

Die Anlage soll bis 2030 in Betrieb genommen werden. In einem ersten Projektschritt prüfen die Partnerunternehmen technologische und wirtschaftliche Herausforderungen. Sie wollen dabei Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bündeln.

In einem zweiten Schritt besteht die Möglichkeit, bis 2023 Pilotanlagen im Osten Österreichs zu bauen. In einem letzten Schritt soll C2PAT auf die volle Größe skaliert werden und die Anlage in Niederösterreich rund 700.000 Tonnen CO2 abscheiden. In einer Pressemitteilung betonen die Projektpartner jedoch, dass der Erfolg von C2PAT von finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen abhängt. (agr)