Nachrichten

DSW21-Chef Pehlke lehnt Innogy-Zerschlagung ab

Die Gerüchte über die Zukunft der RWE-Tochter Innogy reißen nicht ab. Die kommunalen RWE-Aktionäre sind alarmiert.
28.02.2018

Um die Zukunft von Innogy ranken sich derzeit viele Gerüchte.

Die Suche nach einem Nachfolger für den geschassten Vorstandschef Peter Terium ist noch nicht abgeschlossen, die Schlagzeilen beherrschen derzeit allerdings neue Gerüchte über einen Verkauf von Innogy durch den Mutterkonzern RWE. Nach einem Bericht der "Börsen-Zeitung" ist die australische Investmentbank Macquarie gemeinsam mit weiteren Partnern an einem Erwerb des derzeit 14 Milliarden Euro teuren RWE-Anteilspakets (77 Prozent) an Innogy interessiert. Die Australier könnten bei einem solchen Deal das Netzgeschäft an Eon weiterreichen, heißt es weiter. Kartellrechtlich berge dies nur wenig Probleme, da das Netzgeschäft ohnehin durch die Bundesnetzagentur reguliert und kontrolliert wird.

Gerade diese Regulierung macht das Netzgeschäft sowohl für Finanz- wie für strategische Investoren ja so attraktiv – denn die Renditen sind staatlich reguliert, deshalb langfristig kalkulierbar und im derzeitigen Niedrigzinsumfeld auch attraktiv.

"Eine Herauslösung der Netze ist für uns völlig indiskutabel"

Verkaufsspekulation dieser Art haben den Vorstandsvorsitzenden der Dortmunder Stadtwerke DSW21, Guntram Pehlke, auf den Plan gerufen. "Eine Zerschlagung von Innogy ist nicht im kommunalen Interesse", sagte Pehlke der Westdeutschen Zeitung (WAZ). Die Stadtwerke sind mit 3,8 Prozent an RWE beteiligt und damit größter kommunaler Einzelaktionär. "Eine Herauslösung der Netze ist für uns völlig indiskutabel", betonte Pehlke. Der Geschäftsbereich stehe schließlich für "einen Löwenanteil des Gewinns" von Innogy. Die RWE-Tochter gilt als verlässlicher Dividenden-Lieferant. "Für einen weiteren Verkauf von Innogy-Anteilen sehen wir im Moment keine Notwendigkeit", erklärte Pehlke der Zeitung weiter.

RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, mit Blick auf den Innogy-Mehrheitsanteil alle Optionen zu prüfen. Ein solcher Deal mache jedoch nur Sinn, wenn er auf lange Sicht einen strategischen und finanziellen Mehrwert für den Essener Mutterkonzern biete. In der übernächsten Woche hat das Top-Management sowohl von RWE als auch von Innogy Gelegenheit, sich zu äußern: Am 13. März legt RWE seine Jahresbilanz für 2017 vor, die Tochter Innogy ist bereits einen Tag vorher an der Reihe. (hil)