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EnBW erneuert syndizierte Kreditlinie

Die Finanzierungskosten sind nun erstmals an Nachhaltigkeits-Indikatoren des Unternehmens geknüpft.
25.06.2020

ENBW hat bereits mehrmals grüne Unternehmensanleihen emittiert.

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat gestern eine syndizierte Kreditlinie mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro plus einer Erhöhungsoption um 500 Mio. Euro unterzeichnet. Die Kreditlinie, die als sogenannter syndizierter Kredit von mehreren Banken gewährt wird, wird für allgemeine Geschäftszwecke genutzt und ersetzt vorzeitig die bestehende im Juli 2021 fällige syndizierte Kreditlinie.

EnBW hat bereits mehrmals grüne Unternehmensanleihen emittiert. Die Finanzierungskosten werden nun aber zum ersten Mal an die Nachhaltigkeits-Performance der EnBW geknüpft. Konkret bedeutet das, dass die Kosten des Kredits davon abhängen, ob das Unternehmen bestimmte Nachhaltigkeitsindikatoren erfüllt.

Kreditkosten hängen mit Nachhaltigkeit zusammen

Die Nachhaltigkeitsziele setzen sich aus zwei ökologischen und einem sozialen Nachhaltigkeitsindikator zusammen. Die CO2-Intensität und der Anteil erneuerbarer Energien an der Erzeugungskapazität sind ökologische Indikatoren. Die Versorgungszuverlässigkeit des Netzes ist der soziale Indikator.

Ein Konsortium bestehend aus 18 Banken hat sich an der Kreditlinie beteiligt. Die Koordination wurde von der BayernLB, der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und der UniCredit Bank AG übernommen. Die Kreditlinie war zum Start deutlich überzeichnet. Sie hat zunächst eine Laufzeit von fünf Jahren und kann im Anschluss zweimal jeweils um ein Jahr verlängert werden.

EnBW platzierte auch Nachranganleihe

Das ist nicht die einzige Neuigkeit aus dem Bereich Finanzierung. Bereits am 22. Juni hat die ENBW ihre dritte grüne Nachranganleihe platziert. Sie hat ein Gesamtvolumen von 500 Mio. Euro. Die Erlöse fließen vollständig in die Refinanzierung des französischen Windkraft- und Solarunternehmen Valeco.

Ein Bankensyndikat aus Société Générale und NatWest als Joint Global Coordinators sowie BBVA, Morgan Stanley, SEB und Unicredit als zusätzliche Joint Bookrunners hat die EnBW bei der Platzierung der Anleihe begleitet. Ausgabetag ist der 29. Juni 2020.

Die Anleihe hat eine Laufzeit von 60 Jahren. Die EnBW hat das Recht, die Anleihe mit einem anfänglichen Kupon von 1,875 Prozent erstmalig am 29. März 2026 und danach zu jedem Zinszahlungszeitpunkt vorzeitig zurückzuzahlen. Die Anleihe ist nachrangig gegenüber allen anderen Finanzverbindlichkeiten und gleichrangig zu den ausstehenden Nachranganleihen der EnBW. (agr)