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EnBW erweitert Offshore-Windkraft-Strategie

EnBW nimmt bei der Entwicklung von Offshore-Windkraftparks nun auch außereuropäische Märkte ins Visier. Im Fokus stehen Asien und Nordamerika.
12.02.2018

EnBW setzt bei der Offshore-Windkraft auf internationale Wachstumsmärkte.

Den Anfang machen drei Offshore-Windkraft-Projekte in Taiwan, die der Versorger gemeinsam mit dem australischen Investor Macquarie Capital und dem taiwanesischen Projektentwickler Swancor Renewable umsetzt. Die EnBW hat dort Gesellschaftsanteile von je 37,5 Prozent an drei Projektentwicklungsgesellschaften mit einem Zubaupotenzial von rund 2.000 Megawatt erworben. Das Investitionsvolumen für die Karlsruher beläuft sich bis zur Baureife der Offshore-Windparks auf einen unteren dreistelligen Millionenbetrag, wie Dirk Güsewell, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung bei der EnBW, am Montag bei einer Telefonkonferenz sagte. EnBW übernimmt die Verantwortung für die technische Projektentwicklung. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen.

Taiwan will nach dem bis 2025 geplanten Ausstieg aus der Kernenergie den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv vorantreiben. Bis 2025 sollen dazu in 36 Windparks insgesamt 5,5 GW Offshore-Wind realisiert werden. Für 3 GW ist bereits eine fixe Vergütung mit einer Laufzeit von 20 Jahren festgelegt. Die Vergabe entsprechender Netzanschlusskapazitäten ist im ersten Halbjahr 2018 vorgesehen.

EnBW-Aufsichtsrat hat Offshore-Auslandsstrategie intensiv diskutiert

Das Engagement in Taiwan soll für EnBW der Auftakt für weitere Vorhaben außerhalb Europas sein. In den USA würden bereits Offshore-Windkraft-Projekte geprüft, auch wenn die Regulierung dort noch hinter der in Europa und in Taiwan hinterherhinke. Die Märkte in Asien und Nordamerika begännen sich zu formieren und hätten erhebliches Potenzial. „Wir wollen die Expertise, die wir uns in den letzten Jahren bei der Windkraft auf See aufgebaut haben, exportieren“, erklärte Güsewell. In einem ersten Schritt würden ausgewählte Projekte zunächst bis hin zur Baureife entwickelt. Die neue Auslandsstrategie sei im EnBW-Aufsichtsrat intensiv diskutiert und abgesegnet worden.

Auch bei der Windenergie an Land will der Energiekonzern im laufenden Jahr zunehmend den Blick ins Ausland richten -  allerdings innerhalb der europäischen Grenzen. Im Fokus stehen hier Frankreich und Skandinavien. „Für uns ist 2018 ein wesentliches Jahr hinsichtlich der Internationalisierung unserer Erneuerbaren-Strategie“, betonte Güsewell ohne weitere Details zu einzelnen Vorhaben zu nennen. Die bestehenden Projekte in Deutschland sollen daneben strikt nach Zeitplan und Budgetvorgabe abgearbeitet werden. EnBW will bis Ende 2020 rund 1.000 MW Windkraft an Land und 945 MW Offshore-Windkraft im Portfolio haben. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dieses Ziel auch erreichen werden“, sagte Güsewell. Bis 2025 wollen die Baden-Württemberger über fünf Milliarden Euro in den weiteren Ausbau der Erneuerbaren investieren. (hil)