EnBW übergibt Lager für radioaktiven Abfall an den Staat
EnBW hat das auf dem Kraftwerksgelände in Neckarwestheim neu errichtete Standort-Abfalllager (SAL) in Betrieb genommen und am Montag an die staatliche Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) übergeben. Dieser Vorgang ist im sogenannten „Entsorgungsübergangsgesetz“ geregelt, heißt es in einer Meldung der EnBW.
Das SAL in Neckarwestheim ist das letzte Zwischenlager, das der Energieversorger übergeben hat. Solange der geplante Endlager-Schacht Konrad noch nicht in Betrieb ist, muss für Abfälle aus AKWs eine geeignete, sichere Zwischenlagerung erfolgen.
Aufbereitung von Reststoffen
Weitere Läger in Neckarwestheim, Philippsburg und Obrigheim wurden bereits übergeben. Dort werden schwach- bis mittelaktiven Abfälle sowie verbrauchte Brennelemente der EnBW-Kernkraftwerke aufbewahrt.
Am Standort Neckarwestheim betreibt EnBW – wie in Philippsburg – außerdem ein Reststoff-Bearbeitungszentrum. Dort werden zukünftig Stoffe aus dem Rückbau der am Standort befindlichen Kernkraftwerke so bearbeitet, dass das Volumen radioaktiver Abfälle auf ein Minimum reduziert wird. Gleichzeitig erhöht sich durch die Bearbeitung der Anteil der Wertstoffe, die wieder dem Stoffkreislauf zugeführt werden können.
Ein Block produziert noch Strom
Vier der fünf EnBW-Kernkraftwerke befinden sich im Rückbau: das Kernkraftwerk Obrigheim, der Block I in Neckarwestheim sowie beide Blöcke in Philippsburg. Für die fünfte Anlage – den Block II in Neckarwestheim – haben die Karlsruher den Rückbau beantragt, so dass unmittelbar nach der Abschaltung dieser Anlage, die noch bis maximal Ende 2022 Strom produzieren darf, damit begonnen werden kann. (hp)