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Enercity peilt Umsatzrekord an und erhöht die Gewinnprognose

Der Regionalversorger verzeichnet in den ersten neun Monaten Kundenzuwächse. Von der neuen Bundesregierung erhofft man sich einen deutlichen Schub bei Wärme- und Energiewende.
03.12.2021

Allein für die Wärmewende in Hannover gibt Enercity in den kommenden Jahren mehr als 550 Mio. Euro aus.

Der Regionalversorger Enercity hat trotz hoher Marktdynamik im dritten Quartal seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,2 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gesteigert und auch weitere Kundenzuwächse verzeichnet.

„Die Zugewinne bei den Kunden im dritten Quartal zeigen, dass Enercity auf dem richtigen Weg ist. Die Ziele der Ampel-Koalition zum zügigen Ausbau der Erneuerbaren und der zügigere Kohleausstieg bekräftigen unsere Strategie hierzu. Das bringt Rückenwind für unsere Investitionen in erneuerbare Energien“, sagt Enercity-CEO Susanna Zapreva. 

Enercity setzt deutlich mehr Wärme ab

Mit rund 99 Millionen Euro liegt das Betriebsergebnis (EBIT) um 21,6 Prozent höher als zuvor. Aufgrund der starken Gesamtentwicklung peilt Enercity für das laufende Geschäftsjahr einen Rekordumsatz von über vier Mrd- Euro an (2020: 3,7 Milliarden Euro) und erhöht seine Gewinnprognose auf deutlich über 100 Millionen Euro.

Das allgemein stark gestiegene Preisniveau habe am Strom- und Gasmarkt führte zu leichter Zurückhaltung bei den Großhandelstätigkeiten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Gesamtabsatzzahlen bei Strom und Erdgas sind deshalb in Summe gesunken: Der Stromabsatz lag im dritten Quartal 2021 mit 21.524 Gigawattstunden (GWh) um 4,0 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum (22.417 GWh). Der Erdgasabsatz umfasste 35.828 GWh.

Der Wärmeabsatz im Enercity-Konzern hingegen nahm stark zu und belief sich im dritten Quartal 2021 auf 1.886 GWh. Das entspricht einem Anstieg um 17,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 

Gute Resonanz auf Heizungsaustausch-Offensive

Für die Wärmewende in Hannover gibt Enercity in den kommenden Jahren mehr als 550 Mio. Euro aus. Der Regionalversorger und die Landeshauptstadt unterstützen in den kommenden drei Jahren mit rund 35 Millionen Euro den Austausch von 5.000 Ölheizungen und fördern die Effizienzsteigerung von bis zu 30.000 Heizungen, um die Wärmewende in der Stadt voranzutreiben. Die Ende Oktober gestartete Heizungsaustauschoffensive für Hannover stößt offenbar auf gute Resonanz: Enercity verzeichnet seither eine starke Nachfrage für diese Angebote. 

Geschäftsfeld E-Mobilität boomt

Auch bei der E-Mobilität geht es voran: Bis Ende November hat Enercity 340 öffentliche Ladepunkte in Hannover installiert. Ende 2020 waren es 178 Enercity-Ladepunkte. „Durch die stärkere Gewichtung hin zu schnellerem DC-Laden wird das Angebot noch attraktiver für unsere Kundinnen und Kunden“, so Zapreva. Unter den mehr als 440 öffentlichen Enercity-Ladepunkten im kommenden Jahr wird es künftig mindestens 70 Schnelllademöglichkeiten geben.

Hannover profitiere heute bereits von einer sehr gut ausgebauten Ladeinfrastruktur und sei unter den Top 2 der deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern, so der Regionalversorger.

In der Praxis geschehen 85 Prozent der Ladevorgänge zuhause oder am Arbeitsplatz. Hier konnte das Unternehmen bundesweit inzwischen mehr als 2.500 Ladepunkte realisieren. Seit 2017 hat sich die Zahl der von Enercity installierten Ladepunkte jedes Jahr verdoppelt. Gut ein Fünftel fragen Privatkunden nach, der Großteil der Ladepunkte entsteht bei Unternehmen oder der Wohnungswirtschaft, die ihren Beschäftigten, Besuchern oder Mietern wohnortnahe Lademöglichkeiten bieten. 

Enercity investiert bis 2025 rund 1,5 Mrd. Euro

Für das Gesamtjahr geht man bei Enercity von einer signifikanten Ergebnissteigerung aus. Es gelte weiterhin das Ziel einer Verdopplung des EBITs auf 220 Millionen Euro in 2025 im Vergleich zu 2016. In diesem Zeitraum investiert der Regionalversorger 1,5 Milliarden Euro in erneuerbare Energien und Infrastruktur. „Insbesondere erwarten wir durch kommende Maßnahmen der neuen Bundesregierung einen deutlichen Schub beim Ausbau der erneuerbaren Energie bei der Strom- und Wärmeerzeugung“, sagt Zapreva.  (hoe)