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Energiedienst: Ergebnis gibt Rückenwind für die Energiewende

Der Konzern profitiert ivon einer höheren Stromproduktion aus Wasserkraft im letzten Jahr. Wegen der Investitionsherausforderungen wird ein Großteil des Gewinns thesauriert.
22.02.2024

Die deutsch-schweizerische Energiedienst-Gruppe plant auch in den kommenden Jahren größere Investitionen in den Erneuerbarenausbau.

 

Dank einer deutlich besseren Stromproduktion der Wasserwerke hat die deutsch-schweizerische Energiedienst Holding im vergangenen Jahr ihr operatives Ergebnis (adjusted Ebit) im Vergleich zum Vorjahr auf nahezu 123 Mio. Euro verdoppelt.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 4 Mio. Euro auf 107 Mio. Euro. "Das positive Jahresergebnis gibt uns Rückenwind, um unsere Investitionsprojekte für die Energiewende zügig voranzutreiben", erklärte Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung.

Unternehmensstrategie 2030 angepasst

Die börsennotierte EnBW-Tochter verfolgt nach eigenen Angaben mit ihrer Strategie 2030 das Ziel, die Energiewende voranzutreiben. Im Herbst 2023 wurden wichtige Anpassungen vorgenommen, darunter die Optimierung des Commodity-Absatzportfolios für deutsche Geschäftskunden.

In der Schweiz konzentriert sich das Unternehmen verstärkt auf hochalpine Solaranlagen, um die Winterlücke, das heißt die in der Schweiz geringere Stromproduktion in den Wintermonaten, zu schließen. Die Basisstrategie 2030 bleibt unverändert. Die Gruppe plant weiterhin, größere Investitionen in die Energiewende in Deutschland und in der Schweiz "mit hohem Tempo umzusetzen".

Höherer Strom- und rückläufiger Gasbasatz

Den Energieabsatz konnte der Energiedienstleister um 7,8 Prozent auf rund 9,1 Mrd. kWh steigern. Der Anstieg ist auf höhere durchlaufende Stromhandelsmengen und einen höheren Vertriebsabsatz von Strom zurückzuführen. Der vertriebliche Gasabsatz war rückläufig.

Die Nettoinvestitionen betrugen 2023 rund 110 Mio. Euro und lagen damit deutlich über dem Vorjahr (rund 75 Mio. Euro).

Großer Teil des Gewinns wird thesauriert

Um die Investitionsfähigkeit und die finanzielle Flexibilität mit Blick auf die Energie- und Wärmewende zu stärken, hat der Verwaltungsrat eine Anpassung der Dividendenpolitik beschlossen.

Ziel der neuen Strategie ist es, den Aktionären eine möglichst stabile ordentliche Dividende auszuschütten. Für künftige Investitionen werden aus dem Gewinn rund 70 Mio. Euro bereitgehalten.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Erhöhung der Dividende um 0,05 Schweizer Franken auf 0,90 Schweizer Franken je Aktie vor.

Für das laufende Jahr wird mit einem Anstieg des Ebit gerechnet

Für das laufende Jahr wird mit einem Netto-Investitionsvolumen von 130 Mio. Euro gerechnet. Für das Geschäftsjahr 2024 wird, vor allem aufgrund des gestiegenen Niveaus der Vermarktung der Erzeugung aus den Wasserkraftwerken, ein Ebit-Niveau in Höhe von 160 Mio. Euro erwartet. (hoe)