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Eon spürt bei Windkraft die Folgen des Super-Sommers

Vor der Übernahme der RWE-Tochter Innogy zeigt sich der Energiekonzern mit der Entwicklung des Haushaltskundengeschäfts zufrieden.
08.08.2018

Eon erzielte im ersten Halbjahr einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro.

Die Auswirkungen der Hitzewelle der vergangenen Monate treffen auch das Windkraftgeschäft des Energiekonzerns Eon. Die durch Windkraft gewonnenen Strommengen lägen in diesem Jahr bisher deutlich unter der Ausbeute in einem normalen Jahr, sagte Eon-Finanzvorstand Marc Spieker am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen. Dies werde das Jahresergebnis mit einem niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrag belasten. Bei den Kernkraftwerken sei es dagegen durch die ungewöhnlichen Wetterbedingungen bislang noch nicht zu Betriebsbeeinträchtigungen gekommen, die über das Normalmaß hinausgingen.

Auch der Stromproduzent Uniper hatte am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen darauf verwiesen, dass die anhaltende stabile Hochdruckwetterlage die Einspeisung der Windanlagen allein in Deutschland derzeit auf ein Minimum von zumeist weniger als 5 Gigawatt reduziere. Das seien nicht einmal zehn Prozent der hierzulande installierten Windleistung.

In Deutschland 10.000 zusätzliche Kunden

Zufrieden zeigte sich Eon mit dem Verlauf des Geschäftsfeldes Kundenlösungen, also mit der Entwicklung bei den Haushaltskunden. Im Vergleich zum Vorjahr habe Eon die Kundenbasis im gesamten Konzern um rund 100.000 Haushaltskunden steigern können. In Deutschland habe der Zuwachs 10.000 Kunden betragen, erklärte Spieker. Die Angaben müssen vor dem Hintergrund des gesamten Kundenbestandes von Eon betrachtet werden. Konzernweit zählt Eon rund 20 Mio. Strom- und Gaskunden, in Deutschland sind es etwa sechs Mio., wie ein Eon-Sprecher der ZfK bestätigte.

Im ersten Halbjahr kletterte im Konzern das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) von 1,8 auf 1,9 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn legte um 19 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro zu.

Mehrere Sondereffekte beim Ergebnis

Unter dem Strich verdiente Eon allerdings mit 2,7 Milliarden Euro weniger als im Vorjahreszeitraum, als noch 3,9 Milliarden erreicht wurden. Dies lag an einer Reihe von Sondereffekten. Im Vorjahr hatte Eon von Milliardenerträgen aus der Erstattung ungerechtfertigt gezahlter Atomsteuern profitiert. In diesem Jahr erzielten die Essener hohe Buchgewinne aus dem Verkauf seiner Anteile am Kraftwerksbetreiber Uniper, an Hamburg Gas sowie an Eon Gas Sverige. Die Nettoverschuldung konnte Eon dadurch um 3,4 Milliarden auf rund 15,9 Milliarden Euro senken. (hil/dpa)