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Eon und Thyssenkrupp bringen Wasserstofferzeugung auf den Strommarkt

Anlagen werden an das Virtuelle Kraftwerk gekoppelt. Grüner Strom wird so effizienter ins Netz integriert.
30.06.2020

Durch das Virtuelle Kraftwerk sollen Elektrolyseanlagen an das Stromnetz gekoppelt werden können.

Thyssenkrupp stellt großtechnische Elektrolyseanlagen für die Industrie her. Eons Softwareplattform, das Virtuelle Kraftwerk, koppelt sie an den deutschen Strommarkt. Die Anlagen werden dadurch "Strommarkt ready". So kann industrielle Wasserstoffproduktion dazu beitragen, grünen Strom effizient in das Energiesystem zu integrieren.

Das Prinzip: Bei einem hohen Bedarf im Stromnetz fährt die Anlage die Wasserstoffproduktion herunter. Die Energie, die für die Elektrolyse benötigt wird, steht dann der öffentlichen Stromversorgung zur Verfügung. Umgekehrt wird die Wasserstoffproduktion hochgefahren, wenn mehr Energie in die Netze eingespeist wird, als verteilt werden kann.

Virtuelles Kraftwerk steuert bereits etwa 150 Anlagen

Mit dieser Innovation werden sogenannte Power-to-X-Anlagen für die Industrie attraktiver. Der Betreiber einer Anlage kann seine Bereitschaft, sich flexibel dem allgemeinen Strombedarf anzupassen, vermarkten und so zusätzliche Einnahmen am Strommarkt erwirtschaften.

Der Prozess wird automatisch über das Virtuelle Kraftwerk von E.ON gesteuert. Das Virtuelle Kraftwerk steuert rund 150 Anlagen in Deutschland und Großbritannien und vermarktet rund 600 Megawatt.

Diese Softwareplattform verbindet verschiedene zumeist industrielle Erzeuger und Großabnehmer von Energie und steuert Erzeugung und Verbrauch dieser Kunden je nach aktueller Netzauslastung. Es hilft so, schwankende Stromproduktion aus erneuerbaren Energien auszugleichen.

Eon und Thyssenkrupp arbeiten auch bei Vermarktung zusammen

Eon und Thyssenkrupp haben das System bereits bei der Carbon2Chem-Pilotanlage mit einer Leistung von bis zu zwei Megawatt getestet. Die Anlage ist so reaktionsschnell, dass sie am Markt für hochwertige Primärregelleistung teilnehmen kann.

Nun arbeiten Thyssenkrupp und Eon auch bei der Vermarktung zusammen. Thyssenkrupp vertreibt die Power-to-X-Technologie mit der Zusatzoption an, die Anlage an das Virtuelle Kraftwerk zu koppeln. Eon bietet den Kunden an, die Elektrolyseanlagen so zu betreiben, dass sie optimal auf den Strommarkt abgestimmt sind. (agr)