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Erdgas Südwest und Bmp Greengas fordern Bonus auch für Biomethan

Ein Bonus für Erneuerbare bemisst sich an Kennzahlen, die Verfahren mit Verbrennungsprozessen gar nicht erreichen können.
15.06.2020

Ralf Biehl ist Geschäftsführer der Erdgas Südwest GmbH.

Im Zuge des Kohleausstiegsgesetzes soll auch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) überarbeitet werden. Erneuerbare Energien sollen gefördert werden – Biogas und Biomethan bleiben aber außen vor. Erdgas Südwest und Bmp Greengas kritisieren das.

Über das KWKG wird ein Bonus ausgezahlt, wenn Strom und Wärme zugleich erzeugt werden. Zugleich soll es zukünftig einen Bonus für die Förderung von Erneuerbarer Energie in der Kraft-Wärme-Kopplung geben. Ausschlaggebend dafür ist die Jahresarbeitszahl (JAZ): Sie soll größer als 1,25 sein. Geo- und Solarthermie profitieren davon. Verfahren mit Verbrennungsprozessen von erneuerbaren Gasen schauen aber durch die Finger: Sie haben per se einen Wirkungsgrad von maximal 100 Prozent. Ihr JAZ kann maximal eins sein.

Erdgas Südwest: Private und Firmen können von Biomethan profitieren

Ralf Biehl, Geschäftsführer der Erdgas Südwest, fordert nun in einer Pressemitteilung: „Wichtig wäre es nun, (das KWKG) durch Förderungen für alle erneuerbaren, auch gasförmigen, Energieträger zu erweitern" Biehl nennt Biomethan als Basis für eine flexible und steuerbare Erzeugung von Wärme und Strom. "Keine andere erneuerbare Energie schafft das in dieser Form", so Biehl.

Wohn- und Firmengebäude könnten über Brennstoffzellenheizungen oder Blockheizkraftwerke ihren Strom- und Wärmebedarf mit Biomethan decken – umweltfreundlich. Das Gas könnte auch in der Industrie etwa für die Erzeugung der erforderlichen Prozesswärme genutzt werden.

Bmp Greengas: Grüne Gase als flexibles Rückgrat der Strom- und Wasserversorgung

"Die Umstellung vom weitverbreiteten fossilen Erdgas auf das grüne Gas bedarf keiner Neuinvestitionen in Anschlüsse oder Maschinen", sagt Matthias Kerner, Geschäftsführer von Bmp Greengas. Das Unternehmen ist Vermarkter von Biomethan in Deutschland.

Wie Biehl fordert auch Kerner in der Pressemitteilung: "Klimaschutz und CO2-Reduktion können ganz schnell Wirklichkeit werden, wenn die Bundesregierung das Potenzial grüner Gase als flexibles Rückgrat der Strom- und Wärmeversorgung erkennt und der Einsatz von grünem Gas wie auch andere innovative Wärmequellen finanziell gefördert werden." (agr)