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Erdwärmekraftwerk in Landau: Probebetrieb läuft reibungslos

Nach technischen Pannen und Stilllegung läuft das Geothermiekraftwerk Landau auf Probe. Bisher sieht es gut für den geplanten Dauerbetrieb aus.
03.04.2018

Das krisengeschüttelte Geothermie-Kraftwerk in Landau scheint nun zu funktionieren: Schon seit einem halben Jahr testet das Kraftwerk in Landau alle möglichen Systemabläufe, Bauteile und Anlagen, um letztendlich beim zuständigen Landesamt für Geologie und Bergbau den Antrag auf Dauerbetrieb stellen zu können. Bisher liefe es gut für das umstrittene Werk, das von Geox, einer Tochtergesellschaft des Bohrunternehmens Daldrup & Söhne betrieben wird. Das erklärte Thomas Dreher, Leiter der Abteilung Geologie vom Landesamt auf Anfrage der Presseagentur dpa.

Bis Ende November 2017 sollte der Probebetrieb dauern, nun sind es viele Monate mehr geworden: „Der Unternehmer soll ohne Zeitdruck ruhig austesten, was er für technisch notwendig hält“, begründete Dreher die Verlängerung des Probebetriebs. Wann alle Voraussetzungen für einen sicheren Dauerbetrieb gegeben seien, ist nicht abzusehen, erklärte der Geologiedirektor weiter.  Sobald jedoch alles erfüllt sei, müsse die Behörde den Regelbetrieb zulassen.

Technische Aufrüstung nach Leitungsleck

Das Kraftwerk war vor fünf Jahren abgeschaltet worden, da es in der Umgebung zu Bodenhebungen kam. Ursache hierfür war laut Fachexperten Wasser, das aus dem Anlagesystem austrat. Nach diesem Vorfall habe das Werk nach eigenen Angaben eine lecke Stelle an zwei Dichtungen zwei bis drei Meter unter der Erde reparieren lassen. Zudem wurde in bessere Überwachungstechnik und ein neues Sicherheitssystem investiert.

Das Geothermiekraftwerk speiste in Zeiten des Regelbetriebes von 2008 bis 2013 rund 88 500 MWh Strom ins Netz ein. Damit wurden rund 4000 Haushalte versorgt. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen den Probebetrieb des Werks war in Anbetracht der damaligen Pannen groß. Zudem erfolgte ein Eigentümerwechsel: Im Frühjahr 2013 verkaufte die Energie Südwest ihre Anteile an das Bohrunternehmen Daldrup & Söhne, im Dezember veräußerten die Pfalzwerke ihre 50-Prozent-Anteil – ebenfalls an Daldrup-Konzern. (ls/al/dpa)