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Erneuerbare bescheren RWE soliden Start

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres muss der Essener Energiekonzern zwar einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Mit dem Auftakt ist das Unternehmen trotzdem zufrieden und bestätigt die Jahresprognose.
15.05.2024

Bessere Ökostromerzeugung konnte die Verluste von RWE im Segment "Flexible Erzeugung" nur teilweise kompensieren.

In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres erreichte der Erneuerbarenanteil an der Stromerzeugung des Konzerns 42 Prozent, teilte RWE mit, und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei profitierte das Unternehmen zum einen von guten Windverhältnissen im Offshore-Wind-Segment sowie den wachsenden Kapazitäten in den Bereichen Onshore-Wind und Solar.

Der Erneuerbarenzubau geht indes weiter. "Aktuell haben wir Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 8,3 Gigawatt im Bau", sagte RWE-Finanzvorstand, Michael Müller.

Das bereinigte Ebitda im ersten Quartal 2024 brach im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 600 Mio. Euro auf 1,71 Mrd. ein. Das bereinigte Ebit ging von 1,86 Mrd. Euro auf 1,22 Mrd. Euro zurück, teilte RWE mit. Diese Entwicklung begründet der Konzern vor allem mit den "erwartungsgemäß niedrigeren Erträgen" im Segment "Flexible Erzeugung".

Bereinigtes Ebidta schrumpft

Das bereinigte Ebidta in diesem Segment brach von 1,18 Mrd. Euro im ersten Quartal 2023 auf 552 Mio. Euro ein. "Die Margen aus Stromterminverkäufen und die Erträge aus der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes reichten nicht an das außergewöhnlich hohe Vorjahresniveau heran", hieß es dazu aus Essen.

Im Energiehandel fiel der Rückgang des bereinigten Ebitda moderater aus von 281 Mio. Euro (Q1 2023) auf 251 Mio. Euro. Kohlekraftwerke kamen auf einen Anteil von 28 Prozent, Gaskraftwerke auf 29 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die erzeugte Strommenge um 9 Prozent. Das Geschäft mit der Verstromung von Braunkohle und die Rückbauaktivitäten in der Kernenergie führt RWE seit 2024 unter der Bezeichnung "Ausstiegstechnologien" und steuert es anhand eines bereinigten Cashflows. Dieses Geschäft sei weder im bereinigten Ebitda, noch im bereinigten Ebit und im bereinigten Nettoergebnis enthalten. Generell setze RWE verstärkt auf langfristig abgesicherte Stromlieferverträge. "70 Prozent unserer Stromerzeugung sind über Langfristverträge abgesichert, in unterschiedlichen Formen, darunter PPAs, CfDs und so weiter", so Müller zu Journalisten.

Wind und Solar besser als im Vorjahreaquartal

Im Segment Offshore-Wind stieg das bereinigte Ebidta von 473 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 473 Mio. Euro, was RWE auf bessere Windbedingungen zurückführt.

Im Segment Onshore-Wind und Solar legte das bereinigte Ebidta ebenfalls zu: von 247 Mio. Euro (Q1 2023) auf 341 Mio. Euro. Hier hatte die Inbetriebnahme neuer Anlagen und die Einbeziehung der Geschäftsaktivitäten von Con Edison Clean Energy Businesses in den USA einen positiven Ergebnisbeitrag geleistet.

Für das Gesamtjahr hält RWE an der Prognose vom März 2024 fest, in einem Korridor zwischen 5,2 Mrd. und 5,8 Mrd. Euro. Die Dividende für das laufende Geschäftsjahr soll auf 1,10 Euro je Aktie angehoben werden. (am)